Neue Pläne für Hamburgs Sternbrücke: Die MOPO zeigt Alternativen zum Monster-Bau
Die Planung für den Sternbrücken-Neubau ist „alternativlos“. Das hatten Hamburgs Verkehrsbehörde und die Deutsche Bahn im April stets wiederholt. Nach massiver Kritik muss der Senat nun aber doch eine Alternative für die 108 Meter lange und 21 Meter hohe Rundbogenbrücke entwickeln – und wird dabei sicher auf ältere Planungen zurückgreifen.
Die Entscheidung für den umstrittenen Entwurf mag vielleicht nicht im stillen Kämmerlein getroffen worden sein. Klar ist aber, dass die meisten Hamburger über alternative Planungen nicht informiert wurden. Inzwischen hat die Stadtentwicklungsbehörde jedoch sämtliche Unterlagen aus dem Planungsprozess im Transparenzportal (transparenz.hamburg.de) veröffentlicht.
Sternbrücke Hamburg: Rund ein Dutzend Alternativ-Pläne
Daraus geht hervor, dass es etwa ein Dutzend Alternativen zu der alles überragenden Rundbogenbrücke gab – äußerlich zum Teil sehr ähnlich. Drei Entwürfe etwa setzen ebenfalls auf eine Rundbogenkonstruktion, mal jedoch mit geringerer Höhe oder anders angeordneten Verstrebungen.
Bei diesen Varianten könnte auf Stützen verzichtet werden, sodass der Verkehrsraum unterhalb der Brücke – an der Kreuzung Stresemannstraße und Max-Brauer-Allee – nicht beeinflusst würde.
Hamburg: Darauf achtet der Senat beim neuen Entwurf
Auf einem weiteren Entwurf ist jedoch auch eine gerade Brücke ohne Stützpfeiler zu erkennen, die meisten Visualisierungen zeigen aber Brücken mit Pfeilern. Auch die unterscheiden sich oft nur marginal, etwa bei der Aufteilung der Verstrebungen in der Brückenkonstruktion.
Vier Entwürfe wurden sogar mit Fassaden ausgestattet und tragen Namen wie „Klavier“, weil sie optisch an das Instrument erinnern. Warum lief es bei all diesen Entwürfen am Ende auf die monströse Rundbogenbrücke hinaus?
Video: Neuer Plan für Hamburgs Sternbrücke
Laut Senat waren „im Rahmen der Bewertung der Lösungsvarianten“ neben der Auswirkung auf das Stadt- und Straßenbild auch die Auswirkung auf den Bahnbetrieb, auf die Straße, auf Anwohner sowie die Genehmigungsfähigkeit, die Machbarkeit und die Kosten entscheidend.
„Nach dieser Abwägung sind alle Varianten mit Stützen nachteilig gegenüber einem stützenfreien Überbau, insbesondere aus verkehrlicher Sicht für den Bahnbetrieb und den Straßenverkehr während der Bauzeit“, antwortet der Senat einst auf eine Linken-Anfrage.
Hamburg: Vierspurige Straße unter der Sternbrücke
„Die Varianten mit Stützen führen bei Anordnung der Stützen in den Gehwegbereichen zu Angst- und Schmutzräumen hinter den Säulen und können durch die Lage in Sichtdreiecken die Verkehrssicherheit beeinträchtigen“, so der Senat. Pfeiler auf der Kreuzungsmitte würden dem Verkehr Platz nehmen.
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Den soll er behalten. Aus den Unterlagen geht hervor, dass alle Planungen vier Spuren für die viel befahrene Stresemannstraße vorsehen. Außerdem sollen Fahrradwege gebaut werden, die aus Platzgründen zum Teil mit Fußwegen kombiniert werden sollen.