Die Tafeln in Deutschland haben noch nie so vielen bedürftigen Menschen geholfen wie derzeit.
  • Die Tafeln in Deutschland haben noch nie so vielen bedürftigen Menschen geholfen wie derzeit.
  • Foto: Patrick Pleul/dpa

Dramatischer Trend: Immer mehr Menschen müssen zur Tafel

Die Tafeln in Deutschland haben noch nie so vielen bedürftigen Menschen geholfen wie zurzeit. Zugleich sinken die Lebensmittelspenden – während die Belastung der Tafeln ansteigt. Mancherorts werden Bedürftige sogar wieder weggeschickt.

„Seit Jahresbeginn verzeichnen wir einen Anstieg der Kundinnen und Kunden von 50 Prozent“, sagte der Vorsitzende des Dachverbands Tafel Deutschland, Jochen Brühl, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Insgesamt kämen etwa zwei Millionen Menschen.

Tafel-Chef kritisiert Politik: „Menschen brauchen schnelle Hilfe“

Gleichzeitig seien die Lebensmittelspenden zurückgegangen. „Rund ein Drittel der Tafeln sind so überlastet, dass sie Aufnahmestopps verhängen mussten“, sagte Brühl. Hilfesuchende Menschen wegzuschicken, sei für Helfer aber psychisch enorm belastend.

Auffällig seien die Einzelschicksale, so Brühl. „Die Menschen haben große Existenzängste und Sorgen, wie sie Lebensmittel, Wohnen, Heizen zahlen können.“ Die Tafeln könnten aber nicht auffangen, „was der Staat nicht schafft“. Die staatlichen Hilfen seien „unzureichend“ und kämen zu spät.

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„Menschen, die zu den Tafeln kommen, haben keine Reserven. Armutsbetroffene Menschen brauchen jetzt schnelle Hilfen“, betonte Brühl und appellierte auch an die Solidarität der Gesellschaft. „Wir sind ein reiches Land, wir können es schaffen, dass alle Menschen gut durch diesen Winter kommen.“ (dpa/mp)

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