Initiative gegen Sexismus: Hamburger Feministin gibt „Pinkstinks“-Führung ab
Freche Songs, Plakate, Theaterauftritte: Mit Aufsehen erregenden Aktionen kämpft die Hamburger Organisation „Pinkstinks“ seit Jahren gegen Sexismus in der Werbung. Das Gesicht hinter den Kampagnen war die Eimsbüttelerin Stevie Schmiedel. Jetzt gibt die „Pinkstinks-Gründerin“ die Führung ab.
„Ich war schon in der Schule eher eine Sprinterin, keine Ausdauerkanone. Ich habe jetzt acht Jahre Vollgas gegeben und bereue keine Minute davon“, so erklärt Stevie Schmiedel ihren Ausstieg.
Hamburg: Organisation „Pinkstinks“ bekommt neue Führung
In den acht Jahren seit der Gründung von „Pinkstinks“ hat die gebürtige Engländerin viel erreicht. Mit 7000 Euro Kampagnenförderung von Seiten der Bewegungsstiftung ist Schmiedel gestartet. Heute ist die NGO die pressestärkste feministische Organisation Deutschlands und hat neun festangestellte Mitarbeiterinnen. Fast 2000 Menschen unterstützen „Pinkstinks“ mit regelmäßigen Förderzuschüssen. Hunderttausende folgen der Organisation in den sozialen Medien.
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Mit Kampagnen wie „Not Heidis Girl“ und dem „Pinken Pudel“ hat „Pinkstinks“ mehrere Preise gewonnen. „Das Baby kann jetzt laufen“, sagt Stevie Schmiedel. Und: „Ich wollte nie wie eine Überhenne auf meinem Ei sitzen bleiben, sondern Pinkstinks im richtigen Moment an die nächste Generation übergeben.“
Unternehmensberaterin übernimmt Führung von „Pinkstinks“
Dieser Schritt ist nun erfolgt. Schmiedel übergibt den Stab an die Politikwissenschaftlerin Dr. Miriam Krieger (42), die lange Jahre als Unternehmensberaterin tätig war und während ihrer Elternzeit ehrenamtlich bei „Pinkstinks“ tätig war. Den zweiten Vorsitz übernehmen die Schauspielerinnen Jamie Watson (28) und Lara Maria Wichels (28). Die Geschäftsführung übernimmt Ariane Lettow (45).
Ganz zurückziehen will Schmiedel sich aber nicht. Sie wird der Organisation weiter beratend zur Seite stehen und ausgewählte Kampagnen betreuen.