Neue Staffel „Großstadtrevier“ kommt: So werden die letzten Folgen mit Jan Fedder
Er war das Aushängeschild des „Großstadtreviers“: Als Polizist Dirk Matthies sorgte Jan Fedder (†64) 28 Jahre lang für Recht und Ordnung auf dem Kiez. Die neue Staffel ist die letzte mit dem Hamburger Volksschauspieler, der vor drei Wochen starb.
Als der Sarg von Jan Fedder am 14. Januar von sechs Polizisten aus dem Hamburger Michel getragen wurde, spielte der Organist die Titelmelodie vom „Großstadtrevier“: „Wenn der Schutzmann ums Eck kommt, nimmt der Ede Reißaus…“
28 Jahre lang spielte Fedder in der beliebten ARD-Vorabendserie den Polizisten Dirk Matthies, der auf dem Kiez für Recht und Ordnung sorgt. Seit Folge 37 (1992) war der Publikumsliebling dabei und prägte mit seiner Kodderschnauze und seinem Herz auf dem rechten Fleck das Gesicht der Serie. Unter den Trauergästen waren auch seine Kollegen vom „Großstadtrevier“, allen voran Maria Ketikidou, die neben Jan Fedder am längsten dabei ist.
Abschied von der alten Wache im „Großstadtrevier“ fiel Jan Fedder schwer
Wenn am kommenden Montag (18.50 Uhr, ARD) die 33. Staffel beginnt, ist Jan Fedder ein letztes Mal mit dabei – in sieben von insgesamt 16 Folgen. Obwohl er in den vergangenen Jahren mit etlichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte – 2012 Krebsdiagnose, danach zahlreiche Stürze, so dass er die letzte Zeit im Rollstuhl sitzen musste – wollte Jan Fedder unbedingt weiterdrehen. Denn, so sagte er im Interview der Deutschen Presse-Agentur im Herbst 2016: „Wenn ich nicht mehr drehen darf, dann falle ich tot um. Dann ist es vorbei.“
Der Abschied von der alten Wache – am Ende der 32. Staffel fliegt das Gebäude in die Luft – ist ihm sichtlich schwer gefallen. „Da ist schon sehr viel Wehmut. Ich werde wahrscheinlich noch ein paar Mal heulen. 27 Jahre mit so einem Gebäude. Die wischt man nicht so einfach weg. Wenn wir hier den Laden zumachen, dann macht auch in meinem Herzen irgendetwas zu“, sagt Fedder in der NDR-Doku „Großstadtrevier – Eine Serie zieht um“.
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Die letzte Szene in der alten Wache hatte er sich gewünscht. „Ich bin der letzte. Sie wissen doch, der Kapitän verlässt immer als Letzter das Schiff“, sagt er am Telefon in Folge 438.
„Großstadtrevier“ musste umziehen – Jan Fedder nahm sein Buddelschiff mit
Der Umzug war nötig geworden, weil der Mietvertrag auslief. Seitdem wird das „Großstadtrevier“ auf dem Gelände von Studio Hamburg gedreht. Die neue Wache ist chic und modern, aber in einer alten Fabrikhalle untergebracht, damit der Charme der alten Wache erhalten bleibt. Dirk Matthies durfte sogar seinen alten Schreibtisch, sein Ledersofa sowie sein Buddelschiff mit Oldtimer mitbringen.
„Man muss Veränderungen einleiten und darauf setzen, dass der Zuschauer den Weg mitgeht“, sagt Drehbuchautor Norbert Eberlein. Und Saskia Fischer (Revierleiterin Frau Küppers) ergänzt: „Wir müssen uns auch immer neu erfinden, um spannend zu bleiben. Das ist gut, das hilft uns.“
Wie geht das „Großstadtrevier“ mit Fedders Tod um? NDR verspricht „Würdigung“
In Folge 439 „Das neue Revier“ führt eine Schnullerkette, die beim Umzug gefunden wurde, zu einem alten Fall: Vor 14 Jahren verschwand die damals dreijährige Maja, die Kollegen rollen den Fall noch einmal auf. Dabei findet Dirk Matthies (Jan Fedder) in seinen Notizbüchern den entscheidenden Hinweis. In Folge 440 „Kleine Haie, fette Fische“ (3.2., 18.50 Uhr) hat Dirk Matthies einen Einsatz als Milieu-Ermittler am Pokertisch – die letzte Episode, in der er zu sehen sein wird, heißt „Schlüsselmomente“ und ist für den 23. März geplant.
Im September 2019 war Fedder erneut gestürzt und konnte die Dreharbeiten für das „Großstadtrevier“ nicht mehr fortsetzen. Wie in der beliebten Serie auf seinen Tod eingegangen wird, wird die Redaktion zusammen mit der Produktion in den nächsten Wochen entscheiden. „Sicher wird es eine Würdigung innerhalb der Serie geben“, sagte NDR-Sprecherin Iris Bents.