Die Stadt der Nobelpreisträger
Liegt es an der Lage am Harzrand, ist es die gute Luft oder sind es doch die inspirierenden Begegnungen? Göttingen hat so viele Nobelpreisträger hervorgebracht wie kaum eine andere Universitätsstadt. Mit 45 Ausgezeichneten übertrifft die Georg-August-Universität sogar die Elite-Uni Harvard im US-amerikanischen Cambridge mit ihren 37 Preisträgern. Wir haben die Stadt der Forscher und Freigeister erkundet.
Berühmte Bewohner
Bunte Fachwerkhäuser, klassizistische Villen, ein paar Kirchen und das Alte Rathaus bestimmen das überschaubare Zentrum Göttingens. An fast jedem Haus weist eine Tafel auf einen berühmten oder zumindest bekannten Bewohner hin. Meist sind das Wissenschaftler, Professoren oder Mathematiker wie Carl Friedrich Gauß oder Max Born. Aber auch Schauspieler und Schauspielerinnen, Schriftsteller oder Musiker lebten in der Universitätsstadt.
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Goethe als Gast
Auch der viel gereiste Goethe war oft zu Gast, bevorzugt bei Georg Christoph Lichtenberg, dem Physiker, Naturforscher und Schriftsteller. Der lebte 36 Jahre lang in Göttingen und ist heute noch allgegenwärtig. Als Bronzefigur steht er zum Beispiel vor dem Alten Rathaus oder sitzt vor einem aufgeschlagenen Buch vor der Universitätsbibliothek in der Pauliner Straße. Sein Wohnhaus in der Gotmarstraße 1 ist heute Sitz des Göttinger Kunstvereins.
Küsse am Brunnen
Wenige Schritte weiter steht seit mehr als 120 Jahren das Wahrzeichen der Stadt, der Gänseliesel-Brunnen vor dem Alten Rathaus. Nach bestandener Prüfung dürfen Doktoranden das Bronze-Mädchen küssen und bringen ihm Blumen mit, so die Tradition. Die hat sich hier ebenso erhalten wie die zahllosen Studentenkneipen, von denen es einige bereits im Mittelalter gab. Zugleich entsteht aber auch immer wieder Neues.
Kunst im KuQua
So wie das KuQua, das Kunstquartier in der Altstadt. Dessen Vorzeigeobjekt ist das 2021 eröffnete Kunsthaus des Göttinger Verlegers Gerhard Steidl. „Der beste Buchdrucker der Welt“, befand Karl Lagerfeld, der oft mit Steidl zusammenarbeitete. Nebenan in der Nicolaistraße probieren Gäste im Birds Café vegane Mohnfladen, im P-Café treffen sich junge Familien, im Kaffeehus an der Weender Straße alle, die skandinavisches Design und Zimtschnecken lieben.
Rundgang in Grün
Ein Rundgang oder eine Radtour auf dem Stadtwall führt zum Botanischen Garten und vorbei am Bismarckhäuschen. Der spätere Reichskanzler studierte ein Jahr Rechts- und Staatswissenschaften in Göttingen und wohnte sechs Monate lang im Turmhäuschen an der ehemaligen Stadtmauer. Hier ist heute ein kleines Bismarck-Museum eingerichtet.
Platz für Freigeister
Freigeister aus aller Welt quartieren sich gern in den gleichnamigen Design-Hotels ein. Eines mit dem ausgezeichneten japanisch-südamerikanischen Restaurant Intuu und der Herbarium Bar liegt in der Innenstadt nah an Bibliotheken und Fakultäten, das zweite hat in der Nordstadt eröffnet und nimmt mit industriellen Design- Elementen Bezug auf das neu genutzte Gelände der Firma Sartorius. Von der Terrasse der Skybar schweift der Blick über die Stadt. Der beste Ort für inspirierende Begegnungen.
Info:
Anreise: Stündlich fährt ein ICE von Hamburg in nur einer Stunde und 45 Minuten nach Göttingen. Vor Ort empfiehlt sich ein Leihfahrrad, denn die Stadt ist für Radfahrer optimal geeignet.
Übernachten: Das Freigeist-Hotel in Göttingen Nord ist stylish und gemütlich zugleich. Gäste können vor Ort im italienischen Feinkostladen Viani einkaufen und dürfen Snacks mit in die Skybar nehmen.
www.freigeist-nordstadt.de
Tipp: Besuch im Kunsthaus in der Düsteren Straße 7 – der Eintritt ist gratis. Ab Ende November lohnt sich auch ein Bummel über den stimmungsvollen Weihnachtsmarkt vor dem Alten Rathaus.
www.goettingen-tourismus.de