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Neue Studie für Hamburg: Macht Corona den Traum vom Eigentum wahr?

Wird es in Hamburg durch die Corona-Krise billiger, eine Wohnung neu anzumieten oder eine Immobilie zu kaufen? Eine aktuelle Studie hat die Mietangebote und Kaufpreise zweier großer Online-Portale in den vergangenen Wochen verglichen. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Zahl der Annoncen zwar kurzfristig eingebrochen ist, die Preise aber weitgehend unbeeindruckt blieben. Und: Nach wie vor steigen die Kaufpreise in Hamburg deutlich stärker als die Mieten.

Wer hofft, wegen der extremen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie würden die Mieten sinken, wird enttäuscht: „Vermieter verzichten eher auf die sofortige Vermietung als unverzüglich einer kommenden negativen Wirtschaftsentwicklung vorauseilend, die Miethöhe zu reduzieren“,  so Bernd Leutner, F+B-Geschäftsführer. 

Der F+B Wohn-Index Deutschland kombiniert deutschlandweit die Preisentwicklung von Eigentumswohnungen und Ein- und Zweifamilienhäusern mit den Trends von Neuvertrags- und Bestandsmieten von Wohnungen.

So viel kostet eine Eigentumswohnung in Hamburg

Seit 2015 ist der durchschnittliche Quadratmeterpreis für eine Eigentumswohnung in Hamburg um 38 Prozent gestiegen (von 3474 auf 4800 Euro). Die Durchschnittsmiete aber nur um fünf Prozent (von 10,16 auf 10,69 Euro).

Allerdings gibt es riesige Unterschiede, je nachdem, in welchem Stadtteil man kauft oder mietet: Bei den Eigentumswohnungen bewegen die Preise sich zwischen 2.120 und luxuriösen 12.040 Euro pro Quadratmeter. Bei den Hamburger Mieten liegt die Spannbreite zwischen 5,40 und erstaunlichen 22,90 Euro pro Quadratmeter.

So wirkt sich Corona auf den Hamburger Wohnungsmarkt aus

Der Shutdown ab Mitte März hatte auf die Hamburger Mietwohnungen, die online angeboten werden, kaum einen Effekt, so die Studie: Anfang März lagen die Angebotsmieten im Schnitt bei 14,70 Euro, Ende April bei 14,46 Euro. 

Die Kaufpreise für Hamburger Eigentumswohnungen sinken auch in der Corona-Krise nicht, ganz im Gegenteil: Von 6.913 Euro pro Quadratmeter im März stiegen die Online-Angebote auf 7.845 Euro Ende April.

Immobilienpreise in Hamburg: Das passiert, wenn der Shutdown anhält

Corona hat bisher kaum dämpfende Auswirkungen auf den „eher trägen“ Wohnungsmarkt so das Fazit des F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner: „Die Immobilien- und insbesondere die Wohnungswirtschaft funktionieren nicht nach Art der Aktienmärkte, wo äußerst kurzfristige Reaktionen auf weltpolitische und ökonomische Entwicklungen abzulesen sind.“

Allerdings: Wenn der Shutdown länger anhält und Firmeninsolvenzen im großen Umfang zu verzeichnen sind, dürfte die Mietzahlungsfähigkeit und -bereitschaft absinken. Auch die Neigung umzuziehen, dürfte sich spürbar verringern. Leutner: „Das wird nicht spurlos am Wohnungsmarkt vorbeigehen.“ (ste)

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