Die Angeklagte steht vor Prozessbeginn in einem Saal im Landgericht neben ihrem Anwalt Christoph Klatt.
  • Die Angeklagte steht vor Prozessbeginn in einem Saal im Landgericht neben ihrem Anwalt Christoph Klatt.
  • Foto: picture alliance/dpa/Hauke-Christian Dittrich

Kochsalzlösung verimpft: 39-Jährige wollte Patienten vor „Todesspritze“ retten

Sie habe Menschen „vor der Spritze gerettet“. Im Prozess um mögliche unwirksame Corona-Impfungen vor dem Landgericht Oldenburg hat am Dienstag eine Kollegin die impfkritische Angeklagte schwer belastet.

An einem Wochenende habe die Angeklagte der Zeugin mehrere Posts weitergeleitet, in denen von der „Todesspritze“ die Rede gewesen sei, und dass mit dieser die Bevölkerung dezimiert werden solle, berichtete ein Gerichtssprecher. Die Zeugin hatte mit der Angeklagten im Impfzentrum in Schortens im Landkreis Friedland gearbeitet.

Kochsalzlösung statt Impfung: 39-Jährige vor Gericht

Die Staatsanwaltschaft wirft der 39-Jährigen Körperverletzung in 15 Fällen vor. Die Frau soll im April 2021 insgesamt 15 Spritzen entweder nur mit Kochsalzlösung aufgezogen oder den Impfstoff so stark verdünnt haben, dass dieser nicht mehr wirkte. Die Spritzen wurden von anderen Beschäftigten verwendet. Die Angeklagte hatte zum Prozessauftakt ausgesagt, ihr sei eine Ampulle mit Impfstoff heruntergefallen und zerbrochen. Um das Missgeschick zu vertuschen, habe sie sechs unwirksame Spritzen aufgezogen.

Die Zeugin sagte am Dienstag, dass ihr die Angeklagte am Tag nach dem Vorfall davon berichtet habe. Dabei habe die Kollegin gesagt, sie habe so sechs Menschen „vor der Spritze gerettet“, berichtete der Gerichtssprecher. Die Angeklagte habe dabei keine Emotionen gezeigt. Die Zeugin informierte zwei Tage später Vorgesetzte, womit der Fall ins Rollen kam. Der Prozess wird am 16. November fortgesetzt. (dpa/mp)

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