Streaming-Show aus Hamburg: Keine Angst, das Schmidt ist bei euch

Das Virus hat auch die Hamburger Theaterszene erwischt. Damit uns das Lachen nun nicht ganz vergeht, reagiert das Schmidt-Theater in eigener Weise auf die Zwangspause im Kulturbetrieb: Jeden Abend sendet die Kiezbühne live ihre Streaming-Show „Schmidtflix“.

Auch wenn beim ersten Mal auf virtueller Bühne nicht alles rundlief – Humor im Schmidt-Format bietet die Impro-Show reichlich. Vor laufender Kamera stecken die Gastgeber erst mal ihr Terrain ab. Zuständig für die „Untenrum-Witze“ ist Travestiestar Elke Winter. Während „Schmidtchen“-Hausherr Henning Mehrtens durch Fummeln an den Knöpfen für Studio-Atmosphäre sorgt, Applaus einspielt und Zuschauerkommentare meldet.

Schmidtflix-Show aus dem Hamburger Schmidt-Theater

Tapfer hangeln sich die Moderatoren mit schlüpfrigen Witzen und derben Anzüglichkeiten („weshalb zuschauende Kinder den Unterschied zwischen Mann und Frau kennen sollten“) auf ihr Ziel zu, „45 Minuten lang von schlechten Nachrichten abzulenken“.

Unterstützung bekommt das Duo von Intendant Corny Littmann, der als Chefkoch Comedy-Häppchen serviert, bei denen das Auge mitisst. Die quirlige Elena Zvirbulis will als zickige Schlagersängerin Blondie einen „Millionär zum Mann“. Ein weiteres Highlight steuert der wunderbare Kabarett-Stinkstiefel Wolfgang Trepper bei: Bissiges zu TV-Formaten „Zwischen Tüll und Tränen“.

Doch eine Sendung vor leeren Sitzen im Theatersaal – wie seltsam das auf Künstler und Zuschauer wirkt, wurde klar, als Entertainerin Elke Winter zum Shalala des Partykrachers „Amarillo“ alle „an den Bildschirmen“ zum Mitklatschen animiert. Stimmung, die in diesen Zeiten garantiert nicht ansteckt. Aber immerhin: für Theaterfans ein kleines Trostpflaster. Gut, dass „Schmidt flix“ aus der Not eine Tugend macht.

Täglich, 20.15 bis 21 Uhr, auf tivoli.de, YouTube und den Social- Media-Kanälen des Theaters