Ausgerechnet in benachteiligtem Stadtteil: Bücherei soll geschlossen werden

Veddel –

Seit kurzem steht es fest: Die Stadtteilbücherei Veddel soll geschlossen werden. Weil die Schule mehr Räume benötigt, soll diese jetzt geräumt werden. In dem Stadtteil fällt damit ein wichtiger Bildungsstandort für diejenigen weg, die nicht so viel Geld haben.

Der Trägerverein „Veddel aktiv“ ist empört, bislang hat er die Bücherei instand gehalten. Zum 31. Juli soll die Fläche aber geräumt werden, weil sie von der Schule auf der Veddel benötigt wird. Dabei wurde die Bücherei in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Bildungsstandort im Stadtteil. Sie stand Kindern als Aufenthaltsort zur Verfügung und wurde von Familien gerne und viel aufgesucht, teilt der Verein mit.

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Hamburg: Bücherei auf der Veddel muss schließen

Auch der Veddeler SPD-Politiker Klaus Lübke empfindet die Schließung als einen Skandal. „Uns ist die Bücherhalle sehr wichtig, gerade das Heranführen von Kindern und Jugendlichen ans Lesen ist sehr wichtig“, so Lübke. „Besonders in einem Stadtteil, wo die Leute nicht so viel Geld haben.“

Seit acht Jahren fanden außerdem sozialräumliche Angebote und Kooperationen mit dem Jugendamt Elbinseln/ASD statt. Mit Ferienprogrammen, Autorenlesungen, Workshops und Co ging es in dieser Bücherei also um viel mehr als nur ums Lesen. 

Hamburg: Trägerverein fordert neuen Standort für die Bücherei 

Der Verein fordert jetzt einen zentralen, kinder- und familiengerechten Standort, in den sie die Bücherei verlagern können. So hatte sich das auch Lübke eigentlich vorgestellt: „Wir hatten gehofft, in einer Umstrukturierung alle zufrieden zu stellen, aber dafür brauchen wir Zeit – und die fehlt uns jetzt“.

Auch für ihn kam die Kündigung von der Schulbehörde überraschend. Jetzt hofft der Politiker gemeinsam mit „Veddel aktiv“ auf einen neuen Standort. (se)