Autofrei-Projekte in Hamburg: Handwerker fordern eigene Parkplätze von der Stadt
Die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Doch Handwerker haben in Hamburg trotzdem Probleme. Sie wissen nicht mehr, wie sie überhaupt mit Waschbecken, Heizungen und Pflastersteinen zu ihren Kunden gelangen sollen. Denn Parkplätze sind Mangelware und Autofrei-Projekte wie in Ottensen und in der City treiben Klempner und Installateure in den Wahnsinn. Jetzt fordert die Hamburger Handwerkskammer eigene Parkzonen fürs Handwerk.
Sogar ein eigenes Schild hat die Handwerkskammer schon mal entworfen und es jetzt bei der Jahresschlussversammlung des Handwerks Bürgermeister Peter Tschentscher überreicht. Handwerkskammerpräsident Hjalmar Stemmann: „Der Senat hat in seiner Verkehrsstrategie festgeschrieben, dass das Zurückdrängen des Autos den Wirtschaftsverkehr nicht verhindern, sondern verflüssigen soll.“
Der Kammerchef fordert: „Auch in Experimentier-Zonen wie in Ottensen muss es rechtssichere Anlieger-frei-Lösungen geben. Mehr noch: Wenn Hamburg Zonen für Anwohner, für SwitchHamburg, für CarSharing sowie Ladestationen für Elektroautos und Taxistände einrichten kann – warum dann nicht auch Parkzonen für Handwerker im Einsatz?“
Hamburger Autofrei-Projekte ärgern die Handwerker
In Ottensen und in der City hat es bei den Autofrei-Projekten massiven Ärger um Durchfahrts-Befreiungen und Parkgenehmigungen für Handwerker gegeben. Und in Ottensen könnte das zu einem Dauerthema werden, denn das Autofrei-Projekt könnte dort zum Dauerzustand werden. Die Bezirksversammlung Altona will im Februar darüber abstimmen.
Im Video: So funktionierte das autofreie Rathausquartier
In der MOPO hatte der Grünen-Fraktionschef Anjes Tjarks Handwerker aufgefordert, das letzte Stück des Weges doch einfach ein Lastenrad zu nehmen. Tjarks sagte: „Es gibt viele unbegründete Ängste, ohne Auto nicht mehr mobil zu sein.“ Man könne etwa auch Velo-Taxis einsetzen, um Patienten beim Arzt in der City vorzufahren. Und Handwerker könnten in der Innenstadt mit dem Lastenrad arbeiten.