Er wog 175 Kilo: Hamburger nimmt radikal ab – so hat sich sein Leben verändert
Die Geschichte von Andreas Hoppe ist eine voller Entbehrungen, Willensstärke und täglicher Quälerei. Und sie ist inspirierend! Noch vor drei Jahren bringt der Hamburger 175 Kilogramm auf die Waage, erkrankt dadurch teilweise schwer. Dann kommt der Moment, der sein Leben für immer verändert wird. Andreas Hoppe nimmt den Kampf gegen die Kilos auf, weil es einfach nicht mehr anders geht.
„An einem Punkt habe ich mir gesagt: Du hast nichts mehr zu verlieren – außer Kilos“, mit diesen Worten beschreibt der Hamburger Andreas Hoppe den Moment, in dem ihm deutlich klar wurde: Er muss abnehmen. Zu dem Zeitpunkt wiegt er um die 175 Kilogramm, hat Bluthochdruck, Wasser in den Beinen, nimmt Cholesterinsenker und spritzt sich regelmäßig Insulin.
„Ich hatte, glaube ich, alle Krankheiten, die man als Übergewichtiger haben kann“, erinnert sich der 53-Jährige. Innerhalb von anderthalb Jahren hat er es geschafft, unglaubliche 88 Kilogramm abzunehmen und ist heute völlig medikamentenfrei.
In anderthalb Jahren: Hamburger verliert 88 Kilogramm
Den Weg dorthin beschreibt er nicht als eine Qual. „Ich wollte das unbedingt“, so Hoppe im Gespräch mit der MOPO, „deshalb hat mich alles motiviert, jedes Kilo war ein kleiner Gewinn. Ans Aufgeben habe ich wirklich nie gedacht.“
Im Februar 2017 beginnt der 53-Jährige aus Stellingen mit seiner Ernährungsumstellung – es waren mehrere Situationen, die ihn schließlich dazu bewegt haben. „Irgendwann habe ich keine normalen Klamotten mehr in den Läden bekommen, ich trug zu dieser Zeit die Größe XXXXXXL.“ Aber nicht nur das. „Einmal ist ein Bürostuhl unter mir zusammengebrochen“, erinnert er sich, „und auch der Lattenrost unter dem Bett. Außerdem kam ich immer schneller außer Atem, die Ausreden gingen mir aus.“
Strenge Ernährungsumstellung: Nur noch drei Mahlzeiten am Tag
Von da an isst er nur noch drei Mahlzeiten am Tag, im ersten Jahr verzichtet der Hamburger zusätzlich fast auf jeglichen Zucker, dafür nimmt er sehr viel Eiweiß und Gemüse zu sich. „Das Wichtigste war, nichts zwischendurch zu essen, nicht mal eine Gurke, denn der Insulinspiegel geht dadurch hoch und verhindert den Abbau der Kohlehydrate.“
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Vorher habe er wirklich sehr viel „gefressen“, sagt er selbst, vor allem Kohlenhydrate. „Die sind ja nicht nur in Kartoffeln, sondern auch in Süßigkeiten“, erklärt Hoppe, „und wenn ich mal mehr davon genascht hatte, habe ich mir eben mehr Insulin gespritzt – was auch wieder dicker macht.“
Krasser Wandel: Hamburger verliert die Hälfte seines Körpergewichts
Neben der Ernährung beginnt Andreas Hoppe ab Februar 2017, sich mehr zu bewegen. „Dann habe ich eben einmal nicht den Bus genommen, sondern bin gelaufen“, erzählt er, „oder im Büro bin ich ein Stockwerk gelaufen, dann mal zwei, irgendwann alle.“ Der Koordinator in der Mietberatung spürt erste Erfolge, nach einem halben Jahr meldet er sich im Fitnessstudio an – schon mit 38 Kilogramm weniger.
Dort beginnt er mit einem elektronischen Zirkeltraining. An den zwölf Geräten gibt es jeweils eine Übung von einer Minute, die auf den jeweiligen Körper zugeschnitten wird. „Das erste Mal war wirklich sehr komisch, ich war bei weitem der Dickste im Studio und hatte das Gefühl, alle schauen mich an. Aber irgendwann habe ich darauf nicht mehr geachtet“, so Hoppe. An dem Gerät wurde ihm auch sein biologisches Alter angezeigt – 83 Jahre. „Ein bisschen traurig war ich da schon.“
Irgendwann wird der Sport für den Hamburger zur neuen Normalität, im September 2018 hat er 88 Kilo verloren. An diesem Punkt ist für ihn das Ziel erreicht. „Eigentlich hatte ich mir nur 50 Kilo vorgenommen“, lacht er, „und das erschien mir schon als derart unrealistisch.“ Das Wichtigste war für ihn, ein klares Ziel vor Augen zu haben. Das rät er auch allen, die abnehmen wollen.
88 Kilo weniger: Hamburger fühlt deutlich mehr Lebensqualität
Mit seinem neuen Gewicht sei für ihn die Lebensqualität deutlich angestiegen. „Das Schönste war, als ich mir Klamotten in einem normalen Laden kaufen konnte“, erinnert er sich. „Ich kann mich frei bewegen, werde nicht mehr dumm angeschaut.“ Zuvor sei er ein paar Mal in Bus und Bahn wegen seines Körpers angepöbelt worden. „Das hat mich schon sehr stark belastet.“
Das Wichtigste für ihn ist aber, dass er gar keine Medikamente mehr nehmen muss. „Seit Oktober 2018 muss ich keinerlei Insulin mehr zu mir nehmen, da habe ich wirklich geweint vor Freude.“
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Und seitdem hält Andreas Hoppe sein Gewicht auf einem konstanten Level. Oft wurde er von Freunden gefragt, wann er denn wieder „normal“ essen wolle. „Für mich ist das jetzt aber das neue ‚normal‘. Ich habe mein Leben geändert, Süßigkeiten interessieren mich einfach nicht mehr so.“ Zurzeit könne er wegen der Corona-Pandemie zwar nicht ins Fitnessstudio, aber das sei für ihn nicht so schlimm. „Es gibt genügend andere Möglichkeiten“, winkt er ab.
Ernährung und Sport: Hamburger nimmt ohne Pillen und OP 88 Kilo ab
Abnehmen sei wirklich eine große Kopfsache, sagt der Hamburger, „solange man das selber nicht wirklich will, wird es auch nicht klappen. Es muss bei einem selbst Klick im Kopf machen.“ Sich etwas zu gönnen sei allerdings genauso wichtig. „Ich habe auch mal ein Stück Kuchen gegessen“, betont er, „aber alles eben in Maßen. Denn wenn man komplett auf alles verzichtet, holt einen das irgendwann ein.“ Hunger habe er während seiner Ernährungsumstellung so gut wie nie gehabt.