Ein Blick auf Hamburg. Die Hansestadt gehört zu den leistungsfähigsten Städten Deutschlands – hat aber noch Potenzial für mehr. (Symbolbild)
  • Ein Blick auf Hamburg. Die Hansestadt gehört zu den leistungsfähigsten Städten Deutschlands – hat aber noch Potenzial für mehr. (Symbolbild)
  • Foto: dpa/Georg Wendt

Deutschlands beste Städte: So schneidet Hamburg ab

Für alle, die hier leben, ist klar: Hamburg ist die Perle des Nordens und die schönste Stadt der Welt. Doch wie gut lebt es sich hier tatsächlich? Wo steht die Hansestadt besonders gut da, wo besteht noch Nachholbedarf? Eine neue Studie gibt Aufschlüsse.

Das Online-Portal „ImmoScout24“, das Fachmagazin „Wirtschaftswoche“ und die Beratungsfirma IW Consult untersuchen jedes Jahr die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit deutscher Großstädte, auch mit Blick auf Nachhaltigkeit und Entwicklung. Insgesamt 22 Indikatoren ziehen die Expert:innen für ihre Bewertung heran. Zwar gehört Hamburg erneut nicht zu den Gesamt-Top 10, dennoch reichte es in einigen Kategorien zu Spitzenplätzen.

Lebensqualität: Hier punktet Hamburg im Städteranking

So liegt Hamburg beim Gewerbesaldo, also den Gewerbean- und -abmeldungen je 1000 Einwohner:innen, bundesweit auf Platz 3. 3,7 Neugründungen je 1000 Einwohner:innen übertreffen den Mittelwert von 1,8 deutlich. Mehr als 5000 neue Betriebe wurden 2021 insgesamt in der Hansestadt gegründet, 14,3 Prozent mehr als noch 2020. Auch der Wohnungsmarkt gilt als überdurchschnittlich attraktiv: Bei der Neubauquote je 1000 Wohnungen (11,5 in Hamburg, Mittelwert: 6,4) liegt Hamburg auf Platz 7, angebotene Mietwohnungen sind im Schnitt nach neun Tagen vergeben (Platz 9, Mittelwert: 14,9 Tage).

Allerdings sind Wohnungen in Hamburg selten erschwinglich – das verdeutlicht auch das Städteranking. Ein Quadratmeter kostet zur Miete im Schnitt 12,20 Euro (Platz 4, Mittelwert: 8,80 Euro), zum Kauf sogar 5186 Euro (Platz 4, Mittelwert 3404 Euro). Im Erschwinglichkeitsindex reicht das nur zu Platz 16: Der Anteil der Wohnkosten am Einkommen liegt demnach bei 30,9 Prozent (Mittelwert: 29,3 Prozent).

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Beim Thema Lebensqualität erreicht Hamburg bundesweit die Bronzemedaille. Das liegt unter anderem an einer hohen Kitaquote für Kinder unter drei Jahren (47,2 Prozent, Mittelwert: 33,7 Prozent) und vielen Gästeübernachtungen (4,0 je Einwohner:in, Mittelwert: 2,3). Nachholbedarf besteht, wie schon im vergangenen Jahr, bei der Kriminalität: Auf 100.000 Einwohner:innen kommen 9484 Straftaten (Mittelwert: 7646), die Aufklärungsquote liegt bei 46,7 Prozent (Mittelwert: 58,4 Prozent). Das reicht im Vergleich nur zu den Plätzen 63 und 66 – unter 71 Städten.

Auch beim Bruttoinlandsprodukt besteht noch reichlich Luft nach oben. 63.730 Euro je Einwohner:in liegen zwar deutlich über dem Mittelwert (53.257 Euro), reichen aber bundesweit nur zu Platz 19. Zum Vergleich: Ganz vorne liegt in dieser Kategorie die VW-Stadt Wolfsburg, dort werden je Einwohner:in satte 166.759 Euro erwirtschaftet.

Hamburg im Städteranking: Altersarmut fällt negativ auf

Im Dynamikranking erreicht Hamburg nur Platz 42. Hier führt die Studie als Schwächen vor allem die unterdurchschnittlich steigenden Kaufpreise (41,9 Prozent seit 2017, Mittelwert: 67,4) und die abnehmenden Gästeübernachtungen (-3,3 je Einwohner:in seit 2016, Mittelwert: -1,5) auf, genauso wie eine vergleichsweise gering gewachsene Beschäftigungsrate von Frauen (+3,6 Prozentpunkte seit 2016, Mittelwert: +4,6 Prozentpunkte).

Auch im Nachhaltigkeitsranking schneidet Hamburg schlecht ab und belegt Platz 44. Besonders negativ stechen hierbei die Altersarmut (8,6 Prozent, Mittelwert: 5,1 Prozent) hervor, ebenso die im Vergleich erhöhte Quote an Schulabgänger:innen ohne Abschluss (6,8 Prozent, Mittelwert: 6,5 Prozent).

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