Restaurant vor dem Aus?: Riesen-Zoff um Hamburger Traditionslokal

    Rissen –

    Im Hamburger Westen kennt es jedes Kind. Das Traditionslokal „Pony Waldschänke“ ist fester Bestandteil des Forsts Klövensteen in Rissen. Die Gaststätte mit dem benachbarten Ponyhof ist ein beliebtes Ausflugsziel für große und kleine Pferde-Liebhaber. Der aktuelle Pachtvertrag läuft jedoch nur noch bis Sommer. Ob und wie es weiter geht, scheint nicht ganz klar. Es gibt einen Streit zwischen Pächter und Verpächter.

    Das Ehepaar Glogovac betreibt seit zehn Jahren die „Pony Waldschänke“ in Rissen. In ihrem Lokal im Grünen hat man das Gefühl, als wäre die Zeit stehen geblieben. Ein echtes Gasthaus, das etwas in die Jahre gekommen ist. Mit großer Außenterrasse, mehreren Räumen. Ein Idyll für Nostalgiker. Doch schon länger schwelt der Zoff.

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    Beim Zoff um die „Pony Waldschänke“ versuchen sich die Ponyhof-Betreiber klar abzugrenzen. Ihre Ansage ist klar: Wir sind nicht Teil des Streits.

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    Von Harpe

    Bereits vor einigen Jahren war die Waldschänke Teil in einem Beweissicherungsverfahren vor Gericht. Nach dort ausgehandelten Sanierungsarbeiten herrschte allerdings Ruhe – bis jetzt. Verpächter Preben Früh und Ehepaar Glogovac werden sich nicht mehr einig.

    Pony Waldschänke: Zoff zwischen Besitzer und Verpächter

    Und das könnte drastische Folgen für das Fortbestehen des Restaurants haben. „Der Umgang mit dem Verpächter war ausgesprochen schwierig. Es gab um jede Kleinigkeit Auseinandersetzungen. Aus diesem Grund wollen die Eheleute Glogovac nicht mehr dort verbleiben“, erklärt Friedrich Engelke, Anwalt der Pächter-Familie. Sie werfen dem Verpächter vor, seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen zu sein. Zahlreiche Reparaturen seien in den Jahren vernachlässigt worden. Nun müsse der Giebel instand gesetzt werden und auch eine neue Abdichtung des Daches sei nötig.

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    Nach mehrfachen Aufforderungen seien die Handwerker letztendlich auch gekommen – jedoch zur falschen Zeit. Im Frühjahr, der Hauptsaison des Lokals, wollten sie mit den Reparaturen beginnen. „Warum wurde die Winterzeit dafür nicht genutzt?“, fragt sich Engelke. Weiterhin erklärt der Anwalt: „Die Eheleute Glogovac sind tüchtige Gastronomen. Normalerweise würden sie den Standpunkt nicht aufgeben. Sie haben jedoch kein Interesse mehr an weiteren Auseinandersetzungen mit dem Vermieter.“ Das Ehepaar lehne die Option, das Lokal für weitere fünf Jahre zu pachten, ab, so der Anwalt.

    Verhandlungen sind gescheitert

    Der Verpächter Preben Früh wollte sich der MOPO gegenüber nicht äußern und verwies an seinen Anwalt Oliver Schütt, der Engelkes Aussagen bestätigt. Früh und die Glogovac hätten sich über die Zuständigkeit für Instandsetzungsmaßnahmen am Haus nicht einigen können.

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    Um die Reparaturen, die laut Vertrag in seiner Verantwortung lagen, hätte Preben Früh sich kümmern wollen – konnte er jedoch nicht. Laut Schütt wurde den Handwerkern der Zutritt verwehrt, da die Gäste des Lokals nicht gestört werden sollten. 

    Mehrfache Ersatztermine für die Bauarbeiten wurden demnach abgelehnt und ab Juni erhielt Schütt keine Rückmeldung mehr. In Verhandlungen über einen möglichen Kauf des Lokals konnten sich die Parteien nicht einigen, bestätigen sowohl Engelke als auch Schütt. Der aktuelle Vertrag läuft noch bis zum 31. Juli, für die Zeit danach sucht Früh nun nach einem neuen Mieter. Die ausstehenden Reparaturen müsse der Verpächter dann mit dem neuen Pächter besprechen, sagt Anwalt Schütt.

    Ponyhof in Rissen wird weiter betrieben

    Entgegen der Aussagen beider Anwälte erklärt die derzeitige Pächterin Stavrula Glogovac im Gespräch mit der MOPO jedoch, dass noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden sei und weiterhin verhandelt werde. Aussagen, die bei der Gegenseite für Verwunderung sorgen. Einzig eine Sache in diesem Streit scheint klar: Der Betrieb auf dem angrenzenden Ponyhof, der nicht zum Lokal gehört, geht weiter.

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