Jetzt also doch!: Warum die U5 plötzlich auch am Jungfernstieg halten soll
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Die neue U-Bahnlinie U5 soll in der Hamburger Innenstadt nun doch auch am Jungfernstieg einen Halt bekommen – entgegen früherer Planungen, die darauf abzielten, den Jungfernstieg zu umfahren. Woher kommt diese überraschende Planänderung? Die Hochbahn erklärt die Gründe.
Am Mittwoch hatten Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) und Hochbahn-Chef Henrik Falk bei einer Präsentation den geplanten Innenstadt-Verlauf der U5 vorgestellt. Dieser sieht vor, dass die U-Bahn vier Haltestellen im City-Bereich bekommt: Eine an der Barcastraße in St. Georg, eine am Hauptbahnhof, eine am Stephansplatz und eben auch eine am Jungfernstieg.
U5 in Hamburg: Jetzt doch eine Haltestelle am Jungfernstieg
Ursprünglich war in den Planungen der vergangenen zwei Jahre allerdings vorgesehen, auf eine Haltestelle am Jungfernstieg zu verzichten, wenn sowohl am Hauptbahnhof als auch am Stephansplatz ein bahnsteiggleicher Umstieg zwischen der U5 und den bestehenden U-Bahn-Linien geschaffen werden kann.
„Der Ursprung für die Entscheidung zum Linienverlauf in der Innenstadt liegt am Hauptbahnhof“, erklärt Lena Steinat, Pressereferentin für U-Bahn Netzausbau, im Hochbahn-Blog. Dort wurde sich dafür entschieden, die Geister-Tunnel nach über 60 Jahren zu aktivieren und die U5 dort langfahren zu lassen. Dadurch sei ein direkter Umstieg zur U2 und U4 möglich.
U5 in Hamburg: Geister-Tunnel am Hauptbahnhof werden aktiviert
Aber: „Die Platzverhältnisse am Hauptbahnhof Nord sind begrenzt“, so Steinat. „Die beiden Bahnsteigenden werden zwar umgebaut und um zusätzliche Aufzüge erweitert. Um die Bahnsteige trotzdem nicht durch zu hohe Fahrgastzahlen zu überlasten, ist die Nutzung der Bestandsröhren an eine Voraussetzung geknüpft.“ Und diese Voraussetzung sei der Bau einer zusätzlichen Haltestelle am Jungfernstieg.
Den Bau des innerstädtischen Abschnitts schätzt die Hochbahn auf Mitte der 2020er Jahre. Die voraussichtlichen Kosten stehen noch nicht fest. Es laufen allerdings bereits Gespräche mit dem Bund.