Erfolgs-Podcast: Hamburger talkt im Wohnmobil mit Beisenherz und Atze Schröder
In dem Podcast von Andreas Loff sind „Quereinsteiger, Querdenker und Quertreiber“ zu Gast.
Foto: Andreas O. Loff
Das amerikanische Wohnmobil hat Andreas Loff eigens für den Podcast gekauft.
Foto: Patrick Sun
Hummelsbüttel –
Andere kaufen sich ein Wohnmobil, um damit einen Roadtrip zu machen. Hamburger Andreas Loff nutzt seins, um darin seinen Podcast „Das Ziel ist im Weg“ zu produzieren, den es auch auf MOPO.de zu hören gibt. Wir haben ihn in seinem umgebauten „Tonmobil“ besucht.
In einem Vorgarten einer ruhigen, grünen Wohngegend im Hamburger Stadtteil Hummelsbüttel steht es: Das gewaltige Wohnmobil, bestens geeignet, um damit die Welt zu bereisen – zumindest, sofern die Straßen breit genug sind. Doch Podcast-Produzent Andreas Loff lädt sich lieber Gäste ein, um mit ihnen auf den cremefarbenen Ledersesseln in intimster Atmosphäre zu plaudern. „Die Gäste sind teilweise ganz schön aufgeregt, bevor sie ins Mobil dürfen“, erzählt er.
Podcast: Hamburger verwandelt sein Wohnmobil in ein Tonstudio
Auf den ersten Blick sieht alles ganz normal aus, es gibt eine Kochnische und Schlafplätze. Viel musste an dem Campingwagen auch gar nicht verändert werden, um ihn in ein Tonstudio zu verwandeln: „Ein Wohnmobil hat den Vorteil, dass es meistens schon sehr gut gedämmt ist“, erklärt Andreas Loff. Er hat sein Studio mit Dämm-Matten, Mikrofonen, Kopfhörern und weiterem Audio-Equipment ausgestattet – doch viel mehr brauchte es nicht für die optimale Akustik.
Doch wie kam es überhaupt dazu? Der ehemalige IT-Unternehmer und Musiker stand nach dem Verkauf seiner Firma vor der Frage, wie es weitergehen sollte. „Mein bester Freund schlug mir dann vor, ich solle doch mal diesen Podcast im Wohnmobil machen, über den wir schon mal gesprochen hatten“, erzählt der 47-Jährige. Nur kurze Zeit später folgte die Gründung von „Ponywurst Productions“.
Podcast aus Hamburg: Sein erster Gast war Micky Beisenherz
Für die erste Folge, die im November 2018 erschienen ist, lud er sich Micky Beisenherz ein. Den bekannten Moderator begleitete Andreas Loff später auf dessen Tour und stand dabei gemeinsam mit ihm auf einer Bühne. Dass Micky Beisenherz, mit dem er auch privat befreundet ist, für die erste Folge zusagte, sei durchaus ein Sprungbrett für seinen Podcast gewesen – das gibt Andreas Loff offen zu. Seiner rauen, tiefen Stimme lauschen inzwischen rund 150.000 Hörer. Neben „Das Ziel ist im Weg“ ist der 47-Jährige auch an anderen Produktionen beteiligt – schon jetzt kann er von den Einnahmen leben.
Der Dialog-Podcast verspricht „interessante Menschen mit interessanten Lebenswegen“, wie der Hamburger erklärt. Auch Comedians wie Atze Schröder oder Michael Mittermeier saßen Andreas Loff schon in seinem Tonmobil gegenüber. Doch nicht nur Promis, die schon auf etlichen Bühnen gestanden haben, erzählen bei „Das Ziel ist im Weg“ ihre Geschichten: In einer Folge sprach beispielsweise Fotograf und „National Geographic“-Autor York Hovest darüber, wie er den Dalai Lama traf und eine Woche später mit zwei Freunden über den Atlantik gerudert ist.
„Das Ziel ist im Weg“: Für Wohnmobil-Gäste gibt es eine Regel
Vorbeikommen kann also im Prinzip jeder, der etwas Spannendes zu erzählen hat – aber eine Regel gibt es dann doch: „Ich lehne erstmal alle ab, die sich als Gast vorschlagen. Das kommuniziere ich auch so in meinem Podcast“, so der Produzent. In den meisten Fällen habe das auch gut funktioniert, doch manchmal laufen die Gespräche nicht wie erhofft. „Es gibt auch Folgen, die ich nicht veröffentlichen werde – beispielsweise, weil der Gast das Interview nicht ernst genommen hat.“
Nicht immer kommen seine Gesprächspartner nach Hamburg angereist: Der sperrige Campingwagen ist nämlich fahrtüchtig. „Ich fahre auch mal mit dem Wohnmobil zu den Gästen hin, aber inzwischen hat es sich so ergeben, dass die meisten Leute zu mir kommen.“ Das Wohnmobil, das er extra zum Zwecke des Tonstudios angeschafft hat, sei durch seine Größe sehr schlecht zu manövrieren – deswegen sei ihm auch schon das ein oder andere Interview durch die Lappen gegangen. „Eventuell kaufe ich nochmal ein kleineres Wohnmobil, das fahrbarer ist“.
Andreas Loff: Mit dem Wohnmobil durch Europa
Immerhin: Im Jahr 2011 hat der Hamburger sein altes Wohnmobil tatsächlich für das genutzt, wofür es eigentlich gebaut wurde, und ist während einer fünfmonatigen Auszeit durch Europa getourt. Auch in seinem amerikanischen Tonmobil hätten bereits Gäste und auch er selbst übernachtet – ob es damit auch abseits von Podcasts noch eine Tour geben wird? Momentan habe Andreas Loff dafür keine Zeit.
Den wöchentlich erscheinenden Podcast „Das Ziel ist im Weg“ gibt es auf Spotify, iTunes und jetzt auch auf MOPO.de zu hören. Hier geht’s zur aktuellen Folge:
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