Auch in Deutschland demonstrieren Menschen gegen das iranische Mullah-Regime. Nur Kanzler Scholz hielt sich bislang mit Kritik zurück.
  • Auch in Deutschland demonstrieren Menschen gegen das iranische Mullah-Regime. Nur Kanzler Scholz hielt sich bislang mit Kritik zurück.
  • Foto: dpa

„Was sind Sie für eine Regierung?“: Scholz kritisiert Mullah-Regime scharf

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die iranische Führung angesichts der schweren Menschenrechtsverletzungen im Land ungewöhnlich scharf kritisiert. „Was sind Sie für eine Regierung, die auf die eigenen Bürgerinnen und Bürger schießt? Wer so handelt, muss mit unserem Widerstand rechnen“, sagte er in seinem am Samstag veröffentlichten Videopodcast.

Scholz antwortete damit auf zuvor geäußerte iranische Drohungen. Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian hatte Konsequenzen für die deutsche Haltung bei dem Thema angedroht.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, Archivbild). IMAGO / NurPhoto
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

Scholz äußerte sich zu den seit Wochen anhaltenden Protesten im Iran, dem gewaltsamen Vorgehen gegen Demonstranten, zu Festnahmen und Todesurteilen. Man sehe, was sich auf den Straßen, in den Hörsälen und in den Gerichtssälen abspiele. „Wir sehen den Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit. Und: Wir sehen, dass iranische Drohnen ukrainische Städte angreifen und wie sie töten. All das ist vollkommen inakzeptabel.“

Bundeskanzler Scholz (SPD) kritisiert Mullah-Regime scharf

Er bekräftigte, dass es weitere Sanktionen der EU gegen den Iran geben solle. Darauf hatten sich die EU-Staaten am Freitag verständigt. Worte allein reichten nicht, „angesichts der Brutalität und Menschenverachtung“. Die EU habe bereits mehrere Sanktionspakete beschlossen. „Nächste Woche sollen weitere Sanktionsmaßnahmen hinzukommen. Wir wollen den Druck auf die Revolutionsgarden und die politische Führung weiter erhöhen.“

Das könnte Sie auch interessieren: Solidarität: Was haben die Proteste im Iran mit uns zu tun? (M+)

Im Iran protestieren seit Mitte September Menschen gegen die Regierung und das islamische Herrschaftssystem. Auslöser war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini in Polizeigewahrsam. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil die junge Frau nach ihrer Darstellung gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen hatte. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp