Hamburgs Linke will Hauptschulprüfung abschaffen
Die Pandemie hat Schüler:innen, Lehrenden und Eltern schwer zugesetzt. Daher hatte die Hamburger Bildungsbehörde im vergangenen Jahr die Prüfung zum Ersten Allgemeinen Schulabschluss (ESA), früher Hauptschulprüfung, ausgesetzt. Am Ende zählten nur die Jahresnoten auf dem Zeugnis. Die Linksfraktion in der Bürgerschaft setzt sich dafür ein, dass es auch in Zukunft keine Prüfungen gibt.
Regulär muss für den ESA jeder Schüler und jede Schülerin drei Abschlussklausuren und drei mündliche Prüfungen absolvieren. Im vergangenen Jahr hatte ein Zeugnis ausgereicht, das in der Jahresnote der einzelnen Fächer mindestens ein Ausreichend aufweist.
Linke will Ersatz der Hauptschulprüfung
„Die Belastungen in den Schulen, für Lehrkräfte und für Schüler:innen sind weiterhin hoch. Die negativen Auswirkungen für Schüler:innen sind enorm, in psychisch- sozialer Hinsicht, aber auch bei ihren Lernleistungen”, heißt es in einem Bürgerschaftsantrag der Linken.
„Den Schulen sollte so viel Entlastung wie möglich zukommen, um sich um die psychischen und sozialen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zu kümmern. Wenn einfaches Verwaltungshandeln der Schulbehörde einmal dazu beitragen kann: bitte her damit, und zwar schnell!”, sagt Sabine Boeddinghaus, Bildungsexpertin der Linken.
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Die Linke fordert vom Senat die Prüfungen zum ESA auch 2022/23 auszusetzen. Zudem will die Fraktion, dass auch der generelle Ersatz der ESA-Prüfungen durch ein Zeugnis geprüft wird. „Wenn wir uns in Zukunft generell den Aufwand mit einer weiteren Prüfung sparen können, wäre es ein regelhafter Fortschritt”, so Boeddinghaus. Über den Antrag wird voraussichtlich am Mittwoch in der Bürgerschaft beraten. (abu)