Herrlich schrill: Diese „Alice im Wunderland“ ist richtig mutig
Bunter geht’s kaum: Hinreißend knallig und schrill gestaltet das Theater für Kinder die fantastischen Abenteuer, die „Alice im Wunderland“ erwarten. Als prächtig ausgestattetes und fröhliches Theatererlebnis mit Gesang, musikalischer Begleitung (am Klavier: Makiko Eguchi) und entzückendem Handpuppenspiel setzte Regisseur Sascha Mink das Stück nach dem berühmten Romanklassiker von Lewis Carroll (Textfassung: Barbara Hass) in Szene.
In der abgedrehten Geschichte begegnet Alice (Maren Meyer) eines Tages beim Spielen im Garten ein aufgeregtes weißes Kaninchen (Eva Langer). Neugierig folgt das Mädchen im zitronengelben Kleid ihm in seinen Bau – und wird hineingerissen in eine wundersame Welt, in der es wächst und schrumpft und lauter verrückte Geschöpfe kennenlernt.
„Alice im Wunderland“ – für Kinder ab 6 Jahren
Eine Freude für kleine und große Zuschauer: das spiel- und wandlungsfreudige Ensemble mit fast allen Darstellerinnen und Darstellern in mehreren unterschiedlichen Rollen. Wunderbar: Die Riesenraupe, die sich als wunderschöner Schmetterling entpuppt, und die verschmuste Grinsekatze – beide Rollen gespielt von Antonia Schwingel – helfen Alice auf der Suche nach einem Weg zu sich selbst.
Stürmischer Applaus für die knallige Geschichte
Vom Phänomen Zeit erfährt sie auf der Teeparty, die Märzhase (Jonas Stüdemann) und Hutmacher (Nicolai Katalenic) rund um die Uhr veranstalten. Und im Staat der Spielkarten, in dem eine herzlose Herzkönigin (Jana Lou) bei jedem Vorkommnis ihrer Untertanen hysterisch „Kopf ab!“ kreischt, lernt das Mädchen, den Mächtigen mutig entgegenzutreten.
Ein kurzweiliges, mit stürmischem Applaus gefeiertes Bühnenabenteuer, aus dem wohl jeder etwas für das eigene Leben mitnimmt.
Theater für Kinder: bis 22.1.2023, div. Zeiten, 16,50-20,50 Euro, ab 6 J.