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Sauberkeitsoffensive kostet 30 Millionen Euro: Immer mehr illegaler Müll in Hamburg

Im Kampf gegen den Schmutz hat Hamburg vor zwei Jahren eine Offensive gestartet. Seitdem sammelt die Stadtreinigung mehr Müll ein – und bekommt mehr Anrufe von Bürgern. Die CDU-Opposition glaubt nicht, dass die Hansestadt sehr viel sauberer geworden ist.

Die Hamburger Stadtreinigung hat im vergangenen Jahr 3070 Tonnen illegaler Abfälle entsorgt. Im Vorjahr waren es 2000 Tonnen gewesen, 2017 sogar nur 1600 Tonnen. Die regulär eingesammelte Müllmenge Hamburgs betrug 2018 rund 440 000 Tonnen. Das geht aus einer Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Stephan Gamm hervor. Die Mengensteigerung ab 2018 hänge mit der sogenannten Sauberkeitsoffensive zusammen, hieß es.

Stadtreinigung Hamburg: Kampf gegen illegalen Müll 

Seit Anfang 2018 hat die Stadtreinigung mehr Kompetenzen im Kampf gegen illegalen Müll. 453 neue Mitarbeiter wurden eingestellt. Die Stadt lässt sich die Offensive jährlich 30 Millionen Euro kosten. Gut ein Drittel des illegalen Abfalls – 1158 Tonnen – deklarierte die Stadtreinigung 2019 als Straßenkehricht.

Illegaler Abfall: Großer Teil ist Sperrmüll 

Zweitgrößter Posten war der Sperrmüll mit gut 780 Tonnen, an dritter Stelle kam Hausmüll mit knapp 760 Tonnen. Entsorgt wurden auch größere Mengen an Bauschutt (216 Tonnen), Altreifen (91 Tonnen) und Metalle (34 Tonnen). Die Stadtreinigung leitete über 15 000 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten ein.

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Die Sauberkeit im öffentlichen Raum habe sich deutlich verbessert, bilanzierte der Senat. CDU-Umweltexperte Gamm widersprach und verwies auf die Zunahme von Beschwerden. Fast 77 000 Mal wiesen Bürger im Jahr 2019 auf „Schmutzecken“ hin.

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Im Vorjahr hatte es 63 000 Meldungen gegeben. „Vom rot-grünen Prestigeprojekt der sogenannten „Sauberkeitsoffensive“ bleibt in der Praxis wenig übrig“, erklärte Gamm. Er forderte, Müllsünder konsequent zu verfolgen und den Bezirklichen Ordnungsdienstes wieder einzuführen. (dpa/mp)

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