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Nicht nur für Bäume gefährlich: Gift-Raupen befallen wieder Hamburg

Der Eichenprozessionsspinner trat erstmals 2011 in Hamburg auf und vermehrt sich seitdem stetig. Er gehört zu den Insekten, deren Verbreitung durch die Klimaerwärmung stark begünstigt werden. Doch die Raupen sind nicht nur schädlich für die Bäume, die komplett kahlgefressen werden können. Auch für Menschen können die Insekten gefährlich werden. Die Bekämpfung des Schädlings ist zudem sehr teuer.

„Grundsätzlich bevorzugt der Eichenprozessionsspinner ein warmes und trockenes Klima, das wir gerade im Norden Deutschlands in den letzten Jahren immer mehr bekommen“, erklärt Paul Schmid, Pressesprecher vom BUND Hamburg. „So hatten wir auch von 2018 auf 2019 eine wachsende Population, die aufgrund des milden Winters in 2020 weiter wachsen dürfte.“

Eichenprozessionsspinner: Auch 2020 Bäume in Hamburg befallen

Tatsächlich seien auch dieses Jahr im gesamten Hamburger Stadtgebiet Nester des Eichenprozessionsspinners gefunden worden, teilt die Behörde für Umwelt und Energie auf Anfrage mit. Wie auch schon in den Vorjahren seien vor allem der Friedhof Öjendorf in Hamburg-Mitte, der Stadtpark in Winterhude und der Friedhof Ohlsdorf in Hamburg-Nord, die Grünanlage Bramfelder See in Wandsbek, die Grünanlage und der Straßenbereich am Moorfleeter Deich in Bergedorf und der Hauptfriedhof in Altona betroffen. „In den Bezirken Eimsbüttel und Harburg gab es bisher nur einen geringen Befall an wenigen vereinzelten Bäumen“, sagt Björn Marzahn, Sprecher der Umweltbehörde. 

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Eichenprozessionsspinner in Hamburg: Für Menschen gefährlich

Das Problem an den Insekten: Im Larvenstadium sind sie richtige Schädlinge. Die Bäume können komplett abgefressen werden und durch die Schwächung sogar absterben. Noch gefährlicher sind die Raupen aber für den Menschen. Von den Brennhaaren der älteren Larven geht eine große, gesundheitliche Gefahr aus. Kontakt mit ihnen kann zu starken allergischen Reaktionen führen. Auch Reizung der Atemwege bis hin zur Atemnot und akute Augenreizungen können vorkommen.

Die Raupenhaare können über Jahre hinweg die Umgebung kontaminieren und allergische Reaktionen hervorrufen. Auch verlassene Nester enthalten noch Raupenhaare und verlieren somit nicht ihre allergische Wirkung! Außerdem können sich die Haare auch durch den Wind verbreiten.

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Raupen-Bekämpfung in Hamburg: Das Absaugen der Nester ist teuer

„Der Eichenprozessionsspinner wird in Hamburg mechanisch durch das Absaugen der Nester bekämpft“, erklärt Marzahn. Dies geschehe ausschließlich durch qualifizierte Fachfirmen. Die Beseitigung der Nester sei auch die einzig erfolgreiche Methode, um die Ausbreitung des Falters zu vermeiden, so die Umweltbehörde.

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Die Nester müssen teuer von Fachfirmen entfernt werden – wie hier auf dem Ohlsdorfer Friedhof 2019. 

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Doch das Absaugen der Nester ist nicht gerade billig. Laut Umweltbehörde hätte allein in Altona die Beseitigung der Nester in 2019 etwa 80.000 Euro gekostet. In Mitte waren es 75.000 Euro, da war der Friedhof Öjendorf mit mehr als 98.000 Euro noch gar nicht eingerechnet. Insgesamt beliefen sich die Kosten für die Beseitigung der Nester in Hamburg im Jahr 2019 auf 476.359 Euro. Kosten durch die Raupe selbst, beispielsweise durch den Fraßschaden an den Eichen, nicht mit eingerechnet, so die Behörde.

Schutz vor dem Schädling: Pilotprojekte in Altona, Wandsbek und Hamburg-Nord

Daher seien nun in den Bezirken Altona im Bereich des Friedhofs und in Hamburg-Nord am Stadtpark vermehrt Nistkästen für Meisen installiert worden, um erste Erfahrungen zu sammeln, inwieweit über eine Förderung der natürlichen Fressfeinde eine Eindämmung der Vermehrung der Schädlinge erreicht werden könne, so Marzahn. „Ergebnisse dazu liegen noch nicht vor.“

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So sehen die Nester der Gift-Raupen aus.

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Der Bezirk Wandsbek habe als Pilotprojekt an den im vergangenen Frühsommer befallenen Bäumen am Bramfelder See insgesamt sieben Baumringfallen anbringen lassen. Auch hier könne über mögliche Erfolge noch keine Aussagen getroffen werden, berichtet die Umweltbehörde.

Eichenprozessionsspinner: So will Hamburg seine Bürger schützen

„Um die Bevölkerung vor den Gefahren zu warnen, werden an den Eingängen zu den betroffenen Grünanlagen, Friedhöfen und Naturschutzgebieten warnende Schilder aufgestellt“, sagt Marzahn.

Darüber hinaus werde seit 2020 im Bezirk Hamburg-Nord im Stadtpark ein speziell bedrucktes Absperrband eingesetzt, um befallene Bäume kurzfristig kenntlich machen zu können. Im Bezirk Wandsbek gäbe es zusätzlich auch laminierte Hinweise mit Fotos der Nester.

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