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Kahlschlag!: Airbus will Tausende Stellen streichen – was bedeutet das für Hamburg?

Paris/Hamburg –

Kaum eine Branche ist von Corona so hart getroffen worden wie die Luftfahrtbranche. Dem Flugzeugbauer Airbus geht es dabei besonders an den Kragen. Wie düster es aussieht, offenbart nun ein drastischer Stellenabbau. Besonders Deutschland trifft es hart. Allein in Hamburg beschäftigt das Unternehmen derzeit rund 14.000 Mitarbeiter. Was bisher bekannt ist.

Der Flugzeugbauer Airbus will wegen der Luftfahrt-Krise weltweit 15.000 Stellen streichen. Allein in Deutschland sollen etwa 5100 Stellen betroffen sein, teilte der Flugzeugbauer mit Schaltzentrale im französischen Toulouse am Dienstagabend mit. Laut Informationen von NDR 90,3 ist am Standort in Finkenwerder mehr als jede sechste Stelle bedroht. Airbus hat diese Zahl bislang nicht bestätigt. 

„Die Branche befindet sich in einer beispiellosen Krise“

„Die Branche befindet sich in einer beispiellosen Krise“, hieß es in einer offiziellen Mitteilung. Es werde erwartet, dass sich der Luftverkehr nicht vor 2023 erholen werde und möglicherweise erst 2025 wieder auf dem Niveau von vor Corona sein werde.

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Die Einzelheiten dieses Plans müssten noch mit den Sozialpartnern abgestimmt werden. Betriebsbedingte Kündigungen könnten nicht ausgeschlossen werden, hieß es weiter.

In Deutschland sollen von den Streichungen auch Stellen der Airbus-Tochter Premium Aerotec mit Sitz in Augsburg betroffen sein. Außerdem will Airbus 5000 Stellen in Frankreich, 900 in Spanien, 1700 in Großbritannien und 1300 an weiteren weltweiten Standorten streichen. 

Airbus kürzt Produktion für zwei Jahre um 40 Prozent

Bei Airbus schrillen schon länger die Alarmglocken. Der Konzern hatte bereits zuvor angekündigt, für zwei Jahre seine Produktion und seine Auslieferungen um 40 Prozent kürzen. Der Airbus-Chef Guillaume Faury hatte dabei Kündigungen nicht grundsätzlich ausgeschlossen, zumal sich durch eine zweite Corona-Welle die erhoffte Belebung wieder verschlimmern könnte. 

Faury hatte zuvor zugesichert, wegen der Drosselung des Geschäftes keine Endmontagelinie zu schließen. Alle Modelle würden weiter produziert, aber in langsamerem Tempo. Von der meistverkauften Baureihe A320 sollen nur noch 40 Maschinen pro Monat gefertigt werden. Derzeit sind viele fertige Flugzeuge geparkt. Die Airlines nehmen sie wegen des Einbruchs im Markt durch die Corona-Krise zunächst nicht ab.

Gewerkschaft IG Metall schlägt „kollektive Arbeitszeitverkürzung“ vor

Der Franzose Faury hatte die Beschäftigten bereits mehrmals auf harte Zeiten eingestimmt und von einer existenzbedrohenden Krise gesprochen. Eigentlich sollten die nächsten Schritte erst im Juli angekündigt werden. Die Gewerkschaft IG Metall etwa hatte bereits Alarm geschlagen und vor einem Kahlschlag gewarnt. Sie schlug vor, die wenige Arbeit auf mehrere Köpfe zu verteilen – eine „kollektive Arbeitszeitverkürzung“ nach dem Vorbild von VW.

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus ist wie die gesamte Luftfahrtbranche wegen der Covid-19-Pandemie in eine schwere Krise geraten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte vor einigen Wochen ein 15 Milliarden Euro schweres Rettungspaket für die Luftfahrtindustrie angekündigt. In Frankreich arbeiten allein bei Airbus mit Schaltzentrale in Toulouse knapp 50.000 Menschen. (dpa)

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