Gartenarbeit Hamburg
  • Franziska Schultz (45) und ihre Mitstreiterinnen bei der Gartenarbeit in Eimsbüttel.
  • Foto: Patrick Sun

Diese Hamburger schaffen Paradiese für Insekten – mitten in der Stadt

Mit schwerem Gartengerät machen sich Franziska Schultz (45) und ihre Mitstreiter:innen an die Arbeit. Das Beet an der Kreuzung Heußweg/Fruchtallee muss von Rasen befreit und für die nächste Blühsaison vorbereitet werden. So schaffen sie ein Paradies für Bienen, Wespen und andere Insekten – inmitten der Großstadt. Nur eine von 40 Flächen, um die sich die Mitglieder der Initiative „Buntes Band Eimsbüttel“ kümmern.

Ob an U-Bahnhöfen, in Parks, am Straßenrand oder auf Verkehrsinseln: Die etwa 120 Mitglieder bepflanzen und pflegen öffentliche Grünflächen im Bezirk. Und es kommen immer mehr Menschen dazu, die helfen wollen. „Bei einer Veranstaltung der Gemeinde Christuskirche im August haben wir zahlreiche Freiwillige gewonnen. Und auch per Mail melden sich immer wieder spontan Anwohner, die bei Arbeitseinsätzen helfen wollen“, sagt Franziska glücklich. Die Lehrerin hat die Initiative, die Teil des Vereins „Naturgarten“ ist, im Mai 2019 mit anderen Naturbegeisterten gegründet.

Momentan stehen einige Arbeitseinsätze an, um die Flächen fit für das Frühjahr zu machen und neue Blumen zu pflanzen. Wie wilde Karden, Königskerzen, Glockenblumen und wilden Oregano. Harte Arbeit – die Franziska erfüllt. Besonders, wenn sie das Treiben in den Beeten beobachtet. „Im Sommer waren viele Wildbienen und Hummeln auf unseren Blühflächen. Und ich habe auch grün glänzende Schenkelkäfer und sogar eine Königslibelle gesehen“, berichtet sie begeistert. Umso mehr deprimiert es sie, wenn eine der Flächen kurzerhand von Bezirksmitarbeitern abgemäht wird – weil sie denken, es würde sich um Unkraut handeln.

„Am Spielhaus Eimsbütteler Marktplatz wurde ziemlich viel gemäht von der Stadt. Die Aurorafalter hatten dort ihre Eier abgelegt, die dadurch zerstört wurden“, sagt Franziska enttäuscht. Zwar sei es eigentlich eine tolle Zusammenarbeit mit dem Bezirk, aber Einzelne müssten noch mal für die ökologischen Zusammenhänge sensibilisiert werden. „Damit sie verstehen, dass es alles andere als Unkraut-Flächen sind.“ Es sind Lebensräume. Inmitten des Großstadt-Trubels.

Die Bessermacher – eine Aktion von MOPO und Haspa

Die Bessermacher – eine Aktion von MOPO und Haspa MOPO
Die Bessermacher – eine Aktion von MOPO und Haspa (Logo)
Die Bessermacher – eine Aktion von MOPO und Haspa

14 Initiativen wurden im Rahmen der MOPO- und Haspa-Aktion „Die Bessermacher“ vorgestellt. Aber nicht nur das. Die Projekte bekommen auch finanzielle Hilfe und langfristige Unterstützung. Im „Bessermacher-Recall“ zeigen wir, wie es mit den Initiativen vorangegangen ist.

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