Oster-Ausflüge in Hamburg: Spaziergänge: Hier wird es garantiert nicht eng!
Alster-Vorland und Elbwanderweg dürften über Ostern überfüllt sein. Die Menschen hungern in diesen Krisen-Zeiten nach Bewegung in der Natur. Da wird es schwer, den Anti-Corona-Abstand zu wahren. Hier ein paar Ausflugstipps, wo Ihnen mit ziemlicher Sicherheit niemand auf die Pelle rückt. Vorsicht beim Grenzübertritt in andere Bundesländer. Die Nachbarn wollen aktuell keine Besucher aus Hamburg.
Die bizarre Bunker-Landschaft der Besenhorster Sandberge im Wald in Altengamme ist immer noch ein Geheimtipp. 1871 hatte Kaiser Wilhelm I. Reichskanzler Otto von Bismarck die Sandberge geschenkt. Der verpachtete das Areal an den Unternehmer Max Duttenhofer, der dort ab 1876 eine Pulverfabrik betrieb. 1918 arbeiteten hier schon 20000 Menschen. Im Zweiten Weltkrieg wurde in den Fabrikanlagen der Sprengstoff für die V2-Raketen hergestellt.
Ausflüge in Hamburg an Ostermontag
Kurz vor Kriegsende flogen die Alliierten einen schweren Angriff auf das Werk, warfen fast 2000 Bomben ab, 40 Arbeiter starben. Nach dem Krieg sprengten die Briten die Bunker im Kiefernwald und seitdem hat sich eigentlich nicht viel verändert. Die Mischung aus unberührter Natur und den Relikten aus dem Krieg ist einmalig.
Überhaupt sind die Vier-und Marschlande jetzt ein gutes Ziel. Das Alte Land in Niedersachsen ist ja für uns Hamburger plötzlich tabu! Naturschutzgebiete in den Vierlanden wie die Reit in Reitbrook oder die Kirchwerder Wiesen sind nie überfüllt. Und natürlich bieten sich die Deiche entlang Dove Elbe, Bille oder Gose-Elbe für Radtouren an.
Der Hamburger Hafen als Ausflugsziel für Ostern
Über die Feiertage ist auch der Hafen ein Ausflugsziel, in dem eher wenig Menschen unterwegs sind. Von Steinwerder aus hat der Ausflügler den besten Blick auf das Panorama unserer Stadt. Das Dessauer Ufer in Grasbrook lockt mit seinen historischen Schuppen, aber auch Touren unterhalb der Köhlbrandbrücke in Neuhof haben ihren Reiz.
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Von hier aus ist es nicht mehr weit nach Altenwerder und Finkenwerder. Die einsame Kirche in Altenwerder, umgeben von Container-Plätzen – ein tolles Fotomotiv. Und die Elbinsel Finkenwerder bietet mit dem Gorch-Fock-Park am Focksweg eine Attraktion. Zum einen ist hier ein Super-Blick die Elbe runter bis Wedel möglich, aber auch der gegenüberliegende Elbhang und der Jenischpark sind sehenswert. In Finkenwerder wollen zwischen Rüschkanal, Steendiekkanal und Köhlfleethafen Sehenswürdigkeiten entdeckt werden.
Spaziergang an der Oberalster im Norden von Hamburg
Von der Elbe geht es an die Alster. Genauer gesagt an den Alsterwanderweg an der Oberalster. Hier drängen sich am Wochenende aber auch die Menschen. Also am besten richtig weit rausfahren, und zwar mit der U1 bis zur Endhaltestelle Ohlstedt. Ein kurzer Fußmarsch, und man ist an der Alster. Dann geht es bis zur Wohldorfer Schleuse und weiter am Fluss bis zur Landesgrenze.
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Wagemutige können verbotenerweise die Grenze nach Schleswig-Holstein überschreiten und weiter zur Wulksfelder Schleuse laufen. Die „Braven“ bleiben in der Hansestadt und marschieren ein Stück an der lieblichen Aue entlang. Dieser kaum bekannte Nebenfluss der Alster bildet Mühlenteich und Kupferteich. Von dort geht es dann über den Kupferredder durch den Wohldorfer Wald zurück zum U-Bahnhof Ohlstedt.
Im Bezirk Wandsbek wiederum ist das Stellmoorer Tunneltal und das Naturschutzgebiet Höltigbaum (Rahlstedt) immer einen Besuch wert. Aber Achtung: Hier ist die Wandse Grenzfluss nach Schleswig-Holstein!