Manuel Neuer vor dem Länderspiel gegen den Oman.
  • Trägt doch keine „One-Love“-Binde: Manuel Neuer
  • Foto: imago/Ulmer/Teamfoto

Doch keine „One Love“-Binde! FIFA-Drohung lässt DFB einknicken

Sie sind also doch vor der FIFA eingenickt! Deutschlands Kapitän Manuel Neuer wird bei den WM-Spielen in Katar nun doch nicht mit der „One-Love“-Kapitänsbinde auflaufen. Der DFB und die anderen an der Aktion für Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit beteiligten Verbände würden wegen angedrohter FIFA-Sanktionen auf das Symbol verzichten, teilte der Verband am Montag mit.

In einer gemeinsamem Erklärung hieß es: „Die FIFA hat sehr deutlich gemacht, dass sie sportliche Sanktionen verhängen wird, wenn unsere Kapitäne die Binden auf dem Spielfeld tragen.“ Neben Deutschland hatten auch England, Wales, Belgien, Dänemark, die Niederlande und die Schweiz geplant, die vielfarbige Kapitänsbinde mit einem Herz zu tragen.

FIFA begründet Verbot mit WM-Regularien

Die FIFA hat das Verbot der „One Love“-Kapitänsbinde mit den von allen Teilnehmern anerkannten WM-Regularien begründet. Explizit hob der Verband in einer Mitteilung vom Montag den Artikel 13.8.1 der Ausrüstungsregeln hervor: „Für FIFA-Finalwettbewerbe muss der Kapitän jeder Mannschaft eine von der FIFA gestellte Armbinde tragen.“ Die FIFA unterstütze Kampagnen wie „One Love“, aber dies müsse im Rahmen der allen bekannten Regeln erfolgen.

Als Folge könnten die Spielführer der Teams nun mit vom Weltverband bereitgestellten Armbinden auflaufen. Diese sollen an jedem Spieltag eine andere Antidiskriminierungs-Botschaft verbreiten. Der erste Spieltag steht unter dem Motto „Fußball verbindet die Welt“.

Auch Niederlande verzichtet auf Binde

Zuvor wurde schon bekannt, dass der niederländische Kapitän Virgil van Dijk bei der WM auf die „One Love“-Armbinde verzichten wird. Das teilte der Verband KNVB am Montagmorgen mit. Ausschlaggebend für die Entscheidung sei eine offizielle Drohung des Weltverbandes FIFA, das jeder mit der Binde auflaufende Spieler mit einer Gelben Karte bestraft werde. Die Niederlande trifft am Montag (17 Uhr MEZ/ZDF) in der Gruppe A auf Senegal.

„Dass die FIFA uns auf dem Platz bestrafen will, ist einmalig und geht gegen den Geist des Sports, der Millionen verbindet“, hieß es von der KNVB. „Wir stehen zur „One Love“-Botschaft und werden diese weiter verbreiten, aber unsere oberste Priorität ist es, Spiele zu gewinnen. Da möchte man nicht, dass der Kapitän das Spiel mit einer Gelben Karte beginnt.“


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Bereits am Sonntag hatte van Dijk angekündigt, das Risiko einer Gelben Karte für das Tragen der Binde möglicherweise nicht eingehen zu wollen. Die KNVB bedauerte, dass es zu keiner gemeinsamen Lösung gekommen sei. Man werde in den kommenden Monaten einen „kritischen Blick auf unsere Beziehung zur FIFA“ werfen.

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Frankreichs Kapitän Hugo Lloris hatte zuletzt angekündigt, die Binde nicht zu tragen. Die FIFA hatte erst am Freitag eigene neue Kapitänsbinden vorgestellt – zwei Tage vor dem Eröffnungsspiel. Diese werden jetzt getragen. (dpa/nis)

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