MOPO-Reporterin Pauline Reibe hat einen Tag als Sargträgerin gearbeitet. Foto: Florian Quandt

paid„Das machst du gut“, flüstert der Sargträger – dann lassen wir den Toten in sein Grab

Die Aufregung ist groß an diesem Morgen in der Borsteler Chaussee. Nicht etwa bei den älteren Herren, die um einen Tisch sitzen und sich unterhalten, als wären sie bei einem Kaffeekränzchen, sondern bei mir. Heute werde ich mit sieben 60- bis 80-jährigen Männern von der „Albert Meyer & Co. Trägervermittlung“ einen Sarg zum Grab tragen – für mich absolutes Neuland, für sie Routine.

Nach der Vorbesprechung und Einweisung fahren wir in einem Bus zum Friedhof Ohlsdorf. Auf der Fahrt herrscht eine gelöste Stimmung. „Ich mache Ihnen dann einfach alles nach, ja?“, frage ich einen meiner Kollegen nervös. „Klar“, antwortet dieser fröhlich. „Wenn ich ins Loch springe, springen Sie hinterher?“ Später erklärt er mir, dass man die permanente Konfrontation mit dem Tod am besten mit Humor ertrage. Bis zur Kapelle ist der erlaubt – dann wird es ernst.

Selbstversuch: Das sind die Aufgaben eines Sargträgers

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