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Horror-Unfall: Schon wieder: Raser knallt in Auto – Mutter und Tochter schwer verletzt

Es ist die Horrorvorstellung vieler Autofahrer: Man passt auf und hält sich an die Verkehrsregeln, aber dann kommt ein Raser wie aus dem Nichts angeschossen und es knallt. So soll es nun in Berlin passiert sein – nicht zum ersten Mal.

Die Front des silbernen Fords ist komplett zerstört, die Scheibe zersplittert, die leeren Airbags hängen im Wageninneren: Bei einem schweren Unfall auf dem Berliner Kurfürstendamm sind am Montagabend eine 45-jährige Autofahrerin lebensgefährlich und ihre Tochter (17) schwer verletzt worden. Ihr Kleinwagen wurde von einem BMW gerammt und auf die Seite gekippt.

Die Fahrerin musste wiederbelebt werden

Den Horror-Crash sollen laut Zeugenaussagen Raser verursacht haben, die sich auf der berühmten Einkaufsmeile im Berliner Westen ein illegales Rennen lieferten. Der Aufprall war so heftig, dass auch der vordere linke Teil des BMW aufgerissen und deformiert wurde, der Wagen zur Seite schleuderte und gegen drei weitere Autos prallte.  Trümmerteile flogen meterweit durch die Luft und verletzten unbeteiligte Passanten.

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Die Fahrerin in dem Ford musste von Sanitätern und  Notarzt wiederbelebt werden, bevor sie zusammen mit ihrer Tochter ins Krankenhaus gebracht wurde. Die Insassen des BMW flüchteten zu Fuß – doch Zeugen hatten den Unfall beobachtet. Nach ihren Aussagen soll sich der Fahrer des BMW ein illegales Rennen mit zwei weiteren Autos geliefert haben. Auch diese beiden Fahrer flüchteten  – mit ihren Autos.

Tatort Ku’damm: Immer wieder illegale Autorennen

Gerade auf dem Berliner Ku’damm kommt es immer wieder zu Autorennen zwischen jungen Männern in hochmotorisierten Sportwagen oder Limousinen. Die Rennen entstehen oft zufällig und spontan: Zwei junge Männer warten nebeneinander an Ampeln. Man sieht hinüber, macht ein paar Gesten oder Zeichen – dann geben beide Gas, bis einer aufgibt. Oder es im schlimmsten Fall kracht.

Ein tödlicher Unfall am 1. Februar 2016 beschäftigte jahrelang die Justiz: Zwei junge Männer begannen damals – nur wenige Meter vom aktuellen Unfallort entfernt – ein Rennen. Mit bis zu 160 Sachen rasten sie 1,5 Kilometer weit über rote Ampeln, bis einer von ihnen nahe dem Kaufhaus KaDeWe einen kleinen Jeep rammte. Der Wagen wurde 70 Meter weit geschleudert, der 69 Jahre alte Fahrer starb. Im Februar 2017 verurteilte das Landgericht beide Männer als Mörder.

Raser wurde wegen Mordes verurteilt

Es war das erste Mordurteil gegen Autoraser in Deutschland. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hob es später wegen Rechtsfehlern auf, der Prozess begann von vorn. Im Juni bestätigte der BGH ein erneutes Mordurteil des Landgerichts gegen den Unfallfahrer. Der Fall des zweiten Angeklagten wird neu verhandelt.

Verurteilungen wegen Mordes nach Raser-Unfällen sind selten. Härtere Urteile gibt es aber inzwischen, weil das Gesetz 2017 verschärft wurde und Autorennen nun eine Straftat sind. Dafür gibt es bis zu zwei Jahre  Gefängnis – und bis zu zehn Jahre, wenn jemand schwer verletzt oder getötet wird.

Raser sind meist männlich und zwischen 20 und 30 Jahre alt

Nach einer Umfrage vom Sommer zählte die Polizei 2019 in neun Bundesländern rund 1900 Fälle von Rennen und Rasern. In Berlin stellen Polizei und Staatsanwälte dabei immer wieder fest: Die Raser sind meist männlich und zwischen 20 und 30 Jahre alt. Und: Sie lieben ihre schnellen Autos. Am meisten zeigen sie sich schockiert, wenn die Polizei Führerschein und Auto beschlagnahmt, wie ein Staatsanwalt berichtet. Wobei viele der Täter und Verdächtigen gerne in geleasten oder gemieteten Boliden mit hohen PS-Zahlen unterwegs sind – auch um sich vor Zugriffen von Polizei und Staatsanwaltschaft auf illegal erworbenes Vermögen zu schützen. MIK/DPA

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