Eine kontroverse Flagge hängt in der serbischen Kabine.
  • Diese Flagge, die in der serbischen Kabine hing, könnte Konsequenzen haben.
  • Foto: Andrej Knezevic

„Fremdenfeindlich und faschistisch“: Serben mit Skandal-Banner in der Kabine

Die serbische Nationalmannschaft hatte auf dem Platz gegen Brasilien (0:2) wenig zu melden. Vor der Partie hat die Mannschaft jedoch ein Zeichen gesetzt – und das wird nun kontrovers diskutiert.

Andrej Knezevic, ein serbischer Sportjournalist, zeigte die Kabine der Nationalmannschaft in einem Twitter-Post. Über zwei Trikots hing eine Flagge, auf der die Worte: „Nema predaje“ standen. Übersetzt heißt diese Zeile: „Kein Aufgeben“.

Knezevic fand lobende Worte für die Botschaft: „Das ist alles, was man über die Mentalität unserer Burschen wissen muss“, schrieb der Journalist.


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So weit, so scheinbar unspektakulär. Doch schaut man sich die Landumrisse an, die unter der Aufschrift stecken, erkennt man, dass dort ein Land zu erkennen ist, welches gar nicht mehr zu Serbien gehört – der Kosovo.

Serbien erkennt Kosovos Unabhängigkeit nicht an

Nach dem Zerfall von Jugoslawien war der Kosovo Teilrepublik von Serbien. 2008 erklärte der Kosovo die Unabhängigkeit – einseitig. Serbien und andere Nationen, zu denen China und Russland zählen, erkennen die Unabhängigkeit bis heute nicht an. Für die Kosovo-Albaner ein Unding.

https://twitter.com/AndiHaxhiu1/status/1595923215976910848

Andi Haxhiu, Lektor der Univerität Edinburgh, schrieb auf Twitter: „Ein völlig fremdenfeindlicher, faschistischer und chauvinistischer Banner, der heute vor ihrem #WorldCup-Spiel in der Umkleidekabine der Nationalmannschaft hängt. Dieses Banner ist ein politisches Zeichen einer seit langem präsenten serbischen Rhetorik, die während des Krieges 1998/99 zu ethnischen Säuberungen in Kosovo führte.“

Spiel gegen Schweiz könnte kontrovers werden

Was festzuhalten bleibt: Die serbische Nationalmannschaft hat sich mit dieser Flagge wohl keinen Gefallen getan. Besonders im abschließenden Gruppenspiel gegen die Schweiz könnte der Sachverhalt für Zündstoff sorgen.

Imago / Shutterstock
Granit Xhaka macht die albanische Adler-Geste.

Bereits 2018 sorgte Granit Xhaka, ein Schweizer, der aus Albanien stammt, mit einer provokanten Geste für ordentlich Wirbel. Pikant: Es war im Spiel gegen Serbien. Nun könnte weiteres Feuer in die diesjährige Partie kommen. (dhe)

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