Fluch gebannt: Mbappe führt Weltmeister ins Achtelfinale
Kylian Mbappe gönnte sich einen kurzen Moment des Jubels. Beim Abpfiff riss der wertvollste Spieler der Welt die Arme hoch, danach peitschte er die vielen französischen Fans im 974 Stadium mit den Fäusten an. Doch dieses 2:1 gegen Dänemark, bei dem der Superstar beide Tore erzielte, soll ja nicht das Ende sein: Frankreich will zur ersten Nation seit Brasilien (1958 und ’62) aufsteigen, die zweimal in Folge Weltmeister wird. Ganz nebenbei wurde ein Fluch gebrochen.
Die erste aller 32 Mannschaften im Achtelfinale von Katar sind die Franzosen jedenfalls schon mal – dank zweier Siege und Mbappe, der seine unglaubliche Schnelligkeit zu zwei Treffern (61./86.) nutzte. Der „Fluch des Titelverteidigers“ ist damit gebannt: Die vergangenen drei Weltmeister waren in der Gruppenphase gescheitert. Die Equipe Tricolore kann sich dagegen gemütlich überlegen, ob sie gegen Tunesien am Mittwoch einige Topstars schont.
Weltmeister Frankreich steht im WM-Achtelfinale
„Es war ein hartes Spiel gegen eine starke Mannschaft. Nun ist es ideal für uns, vor dem letzten Spiel schon qualifiziert zu sein“, sagte Nationaltrainer Didier Deschamps, „das gibt uns Ruhe.“ Die Ausgangsposition sei „parfait“: perfekt.
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Dänemark hat nicht so viele Topstars, der einzige ist wohl Christian Eriksen. An Schonung ist auch nicht zu denken: Schlagen die disziplinierten, aber zu harmlosen Dänen nicht Australien, ist der WM-Traum vorbei. Das Tor von Andreas Christensen (68.) war zu wenig.
Ob diese WM noch das Turnier der Bayern-Profis werden kann, ist fraglich. Lucas Hernandez war im Auftaktspiel gegen Australien (4:1) das Kreuzband gerissen, Deschamps wechselte auf drei der vier Positionen seiner Abwehrkette – dadurch saß Rechtsverteidiger Benjamin Pavard auf der Bank. Immerhin: Die stabile Säule in der Defensive ist Dayot Upamecano. Ein Bayern-Spieler blieb also übrig.
WM: Dänemark gegen Australien gefordert
Dänemark begann ordentlich, aber dann nahm Frankreich das Spiel in die Hand. Mbappe wäre womöglich auf und davon gewesen, als er furios sprintete – Christensen zupfte ihn am Trikot und konnte mit der Gelben Karte gut leben. Abschlüsse mit mehr als bloßer Hoffnung blieben selten, bis Jules Kounde (30.) und Griezmann (32.) gefährlicher wurden. Von Dänemark, das Frankreich in diesem Jahr zweimal in der Nations League besiegt hatte, gab es lange gar keine Schüsse – Andreas Cornelius änderte dies (36.).
Dänemark erreichte das Zwischenziel, dem französischen Angriffswirbel den Dampf zu nehmen. Christensen piesackte Mbappe und wurde dem Superstar, der dennoch zu einem Solo ansetzte (56.), zunehmend lästig. Im richtigen Moment aber entwischte Mbappe und schob den Ball nach dem besten französischen Angriff ins Tor.
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Frankreichs Rekordtorschütze Olivier Giroud war hingegen bis zu seiner Auswechslung gegen den Gladbacher Bundesliga-Profi Marcus Thuram kaltgestellt. Die Hereinnahme von Martin Braithwaite für Cornelius belebte den dänischen Angriff, der Ausgleich aber war Christensen nach einer Eriksen-Ecke vorbehalten.
Dänemark drückte plötzlich – und hatte durch den Frankfurter Jesper Lindström (73.) und Braithwaite (81.) die Führung auf dem Fuß. Doch wieder schlug Mbappe zu, der sich mit seinem dritten Tor in Katar gemeinsam mit Ecuadors Enner Valencia an die Spitze der Torjägerliste setzte.