„Ernsthaft?“: Edeka-Prospekt sorgt für Riesenärger – Supermarkt verteidigt sich
Köln –
Seit Dezember zahlen Kunden auf Tampons, Binden und andere Artikel zur Monatshygiene keine Mehrwertsteuer von 19 Prozent mehr. Vor allem für viele Kundinnen dürfte diese Änderung ein Grund zur Freude sein.
Doch als sich eine Edeka-Kundin ein aktuelles Prospekt des Supermarkts anschaute, traute sie ihren Augen nicht. Um ihrem Ärger Luft zu verschaffen, postete sie ihre Kritik an der Werbung von Edeka (Geheimnisvolle Blondine gesucht: Bei Edeka in Essen hängt ein besonderer Kunden-Zettel – hier lesen Sie mehr) schnell auf deren Facebook-Seite. Im Prospekt bewirbt der Discounter Binden und Tampons fett gedruckt mit den Worten: „Oh happy Days.“ Der Satz steht auf einem roten Blutstropfen geschrieben, sehr zum Ärger der Kundin.
Edeka-Kundin findet deutliche Worte
Die Dame beschwert sich auf Facebook mit deutlichen Worten über die Edeka-Werbung und schreibt: „Ernsthaft???…diese Marketing-Koryphäe kann eigentlich nur ein Mann gewesen sein, anders lässt sich dieses Niveau und Unwissenheit nicht erklären. Vielleicht auch der Praktikant“, so die verärgerte Kundin.
Die Kundin echauffiert sich offenbar vor allem über den Werbespruch: “Oh happy Days“ (deutsch: „fröhliche Tage“) und kann die positive Beschreibung nicht nachvollziehen. Viele Frauen haben während ihrer Periode Schmerzen und empfinden diese Tage als unangenehm. Die Kundin glaubt wohl nicht daran, dass Männer dies ebenso nachvollziehen können. Doch andere Facebook-Nutzer, die auf den Kommentar der Kundin aufmerksam geworden sind, sehen die Botschaft des Prospekts vollkommen anders.
„Edeka senkt den Preis, das doch gut ist“
- „Manche müssen echt Zeit haben, wenn man sich über sowas aufregt… Edeka senkt den Preis, (was doch gut ist und worüber man sich freuen kann) und dann wird sich über Machart der Anzeige aufgeregt. Also ehrlich, wenn das die einzigen Probleme sind, die man hat, herzlichen Glückwunsch.“
- „Also ich finde das ultra witzig.“
- „Über was die Leute sich aufregen.. Und dann noch diese Empfindlichkeit! Bald darf man gar nichts mehr.“
- „Lol. Ich verstehe das: „Oh Happy Days“ halt so, dass die Hygieneartikel jetzt billiger sind.“
Supermarkt reagiert auf Kundenkritik
Auch Edeka selbst hat sich mit einem Kommentar zur Beschwerde der Kundin geäußert. „Sieht ganz so aus, als würde der betroffene Edeka-Markt, die Gesetzesänderung zum 1.1.20 feiern, nach der Monatshygieneartikel nicht mehr als Luxusgüter besteuert werden. Wenn du dich an dem Prospekt störst, wende dich gerne an den Markt für den dieser gültig ist.“
Gesetzesänderung ab Januar 2020
Schon im Dezember haben Discounter, Supermärkte und Drogerien bekannt gegeben, die Mehrwertsteuer auf Menstruationsprodukte zu senken. Ein langer Streit und eine Online-Petition waren dieser Gesetzesänderung vorausgegangen.
Am 1. Januar 2020 ist die Gesetzesänderung in Kraft getreten, damit sinkt die bisherige sogenannte „Luxussteuer“ auf Hygieneartikel von 19 auf sieben Prozent für alle Menstruationsprodukte.