Irre Szenen am See: Warum dieser Nackte einer Wildschweinfamilie hinterherjagt
Berlin –
Ein Badegast sprintet im Dauerlauf einer Wildschweinfamilie hinterher – splitterfasernackt! Am Berliner Teufelssee im Grunewald haben sich irre Szenen abgespielt. Die Hintergründe …
Bilder im sozialen Netzwerk Facebook zeigen, wie ein nackter Mann auf einer Wiese einem weiblichen Wildschwein – einer Bache – und zwei Jungtieren hinterherrennt.
Das Tier, das wohl auf Nahrungssuche war, hat eine gelbe Tüte im Maul, die dem Mann gehörte – darin soll sich ein Laptop befunden haben. Das schreibt eine Facebook-Nutzerin, die die Bilder teilte und dafür nach eigenen Angaben die Erlaubnis des Nackt-Jägers eingeholt hatte.
Berlin: Wildschwein klaut Laptop – nackter Besitzer sprintet hinterher
Er habe schallend gelacht, als sie ihm die Fotos gezeigt habe. Auch andere Badegäste verfolgten die Szene mit staunenden und lachenden Gesichtern, wie auf Facebook zu sehen ist.
Derk Ehlert von der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt sprach am Freitag von einer interessanten Begegnung, die es in der Hauptstadt in nicht ganz so kurioser Form aber immer wieder gebe. Da sich die beliebte Badestelle am Teufelssee mitten im Wald befinde, sei es nicht verwunderlich, dass sich Mensch und Tier dort begegnen. „Wenn Menschen Essen mit an den See bringen, können die Tiere das aus 1000 Meter Entfernung riechen.“
Wildschweine sind scharf auf Plastiktüten
Das Wildschwein sei es vermutlich gewohnt, in Plastiktüten Nahrung zu finden. Da viele Leute abends Reste liegen ließen, kämen in der Dunkelheit auch Füchse, Waschbären, Marder und Dachse zur Nahrungssuche ans Ufer, sagte Ehlert. Und im Sommer sei eine solche Begegnung auch vor Einbruch der Dunkelheit nicht unwahrscheinlich: Die Tiere wüssten, dass es in den früheren Abendstunden mehr Futter abzugreifen gebe. Die Jungtiere (Frischlinge) seien vermutlich zum Lernen bei der Nahrungssuche dabei gewesen.
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Die Begegnung sei für den nackten Mann nicht ganz ungefährlich gewesen. Denn ein bedrohtes Wildschwein wisse sich zu verteidigen, sagte Ehlert. „Vor allem wenn es denkt, dass ihm seine Nahrung weggenommen wird.“ Eine Bitte richtete der Sprecher der Senatsverwaltung für Umwelt an die Berliner: „Bitte lassen Sie Ihren Müll und Ihre Nahrungsmittel nicht am Wasser oder im Wald.“ (mik/dpa)