Oliver Bierhoff und Hansi Flick
  • Oliver Bierhoff geht, Flick auch?
  • Foto: imago/HJS

Bierhoff-Nachfolge: Top-Kandidat steht dem DFB nicht zur Verfügung

Oliver Bierhoff musste als DFB-Direktor gehen, ein Nachfolger wird gesucht. Wird es Favorit Matthias Sammer? Die MOPO gibt einen Überblick.

Der frühere DFB-Sportdirektor Sammer (55), der aktuell als Berater bei Borussia Dortmund sowie als TV-Experte arbeitet, soll der Favorit bei der Suche nach einem Nachfolger für Bierhoff sein. Allerdings: Laut „kicker“ steht der 55-Jährige für eine leitende Position nicht zur Verfügung. Das Fachmagzin bringt den Europameister von 1996 jedoch als möglichen Berater des kriselnden Verbandes ins Gespräch.

Bierhoff-Nachfolger beim DFB: Sammer soll abgesagt haben

Sammer fungierte von 2006 bis 2012 als DFB-Sportdirektor, im Anschluss war er zum FC Bayern gewechselt. Vor dem Bierhoff-Rücktritt hatte er bei MagentaTV gesagt: „Ich bin glücklich in meinem Leben. Aber ich wäre glücklicher, wenn der Fußball in ein bisschen bessere Bahnen gelenkt wird. Helfen für den Fußball, für die Sache, das ist mein Leben. Aber gewisse Positionen brauche ich nicht mehr.“ Eng eingebunden in die Nachfolge beim DFB ist DFB-Vizepräsident und BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Matthias Sammer berät aktuell den BVB. IMAGO / Ulrich Hufnagel
Matthias Sammer
Matthias Sammer berät aktuell den BVB.

Wer ist bei einer Sammer-Absaga noch denkbar? Philipp Lahm (39), der Weltmeister-Kapitän von 2014, ist ein logischer Kandidat. Doch Lahm hat derzeit andere Aufgaben. Er ist Turnierdirektor der Heim-EM 2024 und Berater beim VfB Stuttgart. Lahm ist über die Situation mit Blick auf das erhoffte Sommermärchen 2.0 aber besorgt. Das Abschneiden der DFB-Auswahl in Katar sei „eine Katastrophe“.

Benedikt Höwedes (34), Lahms Kollege beim WM.TTriumoph 2014, verstärkt seit Sommer 2021 das Teammanagement der Nationalmannschaft. Von allen gehandelten Kandidaten ist er am nächsten dran. Auch Bierhoff begann nach seiner Karriere in dieser Rolle beim DFB.

Bobic und Lahm werden gehandelt – und Matthäus?

Sami Khedira (35) arbeitet als enger Berater der Vereinsspitze des VfB Stuttgart, Per Mertesacker (38) leistete beim FC Arsenal in der Nachwuchsarbeit hervorragende Arbeit. Bastian Schweinsteiger (38) ist als TV-Experte bei der WM.

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Auch der Name Fredi Bobic (51) fällt immer wieder. In Frankfurt gefeiert, durchlebt der Europameister von 1996 als Geschäftsführer beiHertha BSC schwierige Zeiten. Für die Aufarbeitung des WM-Debakels erhofft sich Bobic „einen harten, klaren und offenen Austausch“.

Michael Zorc (60) hatte seine erfolgreiche Arbeit bei Borussia Dortmund im Sommer mit dem Verweis darauf beendet, dem Geschäft den Rücken kehren zu wollen. Sven Mislintat (50), gerade beim VfB Stuttgart raus, werden große reformerische Fähigkeiten nachgesagt.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (61) wäre das bekannteste Gesicht der Vergangenheit für die Zukunft des DFB. Der Weltmeister von 1990 arbeitet auch als TV-Experte und Kolumnist. Er ist als Botschafter eng mit der FIFA verbandelt. Ob sich der DFB an dieses dauerheiße Eisen heran wagt, ist aber fraglich. Matthäus sieht eine feste Aufgabe im Verband aber skeptisch. Er sei „zu weit weg vom DFB“ und habe aufgrund anderer Verpflichtungen „auch gar keine Zeit“, sagte der 61-Jährige. Für Matthäus ist aber klar, dass über die Neuausrichtung nicht nur der innere Kreis des DFB bestimmen sollte, „wo alles „Friede, Freue, Eierkuchen“ ist“.


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Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger (40) arbeitet aktuell als DFB-Botschafter für Vielfalt und stünde als eine Art Sportdirektor auch für einen Neustart. DFB-Vizepräsidentin Célia Šašić (34) ist seit März offiziell für Gleichstellung und Diversität zuständig, hätte als ehemalige Nationalspielerin aber auch das Know-how, um jederzeit in den sportlichen Bereich einzugreifen.

Auch eine interne Lösung ist beim DFB möglich

Im Bereich der Nationalmannschaften folgt auf Bierhoff im DFB-Organigramm Joti Chatzialexiou (46) als „Sportlicher Leiter Nationalmannschaften“, der schon seit 2003 im DFB arbeitet. Tobias Haupt (38) als „Leiter DFB-Akademie“ steht für den zweiten Strang in Bierhoffs Bereich. Beide als Doppelspitze wäre die interne Lösung, von der innerhalb des Verbands aber alle überzeugt sein müssten.

Wie gehts es weiter? Am Mittwoch soll Hansi Flick in Frankfurt DFB-Boss Bernd Neuendorf und Watzke seine erste WM-Analyse vorstellen. Dann dürfte zumindest intern klar sein, ob es mit dem Bundestrainer weitergeht. Am Donnerstag steht die Konferenz der Präsidenten der Landesverbände an, am Freitag kommen das DFB-Präsidium und der Aufsichtsrat der DFB GmbH zusammen, um über die Lage zu beraten.

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