„Großartige Sache“: Trump sorgt mit Aussage über George Floyd (†46) für Entsetzen
Washington –
Fassungslosigkeit in den USA: Präsident Donald Trump hat mit einer Äußerung über den bei einem Polizei-Einsatz getöteten Afroamerikaner George Floyd für blankes Entsetzen gesorgt. Von Feingefühl keine Spur!
„Hoffentlich schaut George genau jetzt herab und sagt: ‚Unserem Land passiert eine großartige Sache’“, sagte Trump am Freitag im Rosengarten des Weißen Hauses. Hintergrund war die Vorstellung der US-Arbeitslosenzahlen, die trotz Corona-Krise im Mai überraschend gesunken waren.
Trump über George Floyd: „Das ist ein großartiger Tag für ihn“
„Das ist ein großartiger Tag für ihn, das ist ein großartiger Tag für alle“, fuhr der US-Präsident fort. „Das ist ein großartiger, großartiger Tag mit Blick auf die Gleichheit.“ Und als wäre das noch nicht genug an Geschmacklosigkeit, setzte Trump noch einen drauf: „Niemand hat jemals so viel für Afroamerikaner getan wie Trump.“
Eigenlob stinkt. Diese Redewendung gibt es im Englischen nicht. Sonst wäre Trump vielleicht vorsichtiger gewesen. Denn: Die Aussage stimmt nicht! Die Arbeitslosenquote von Afroamerikanern stieg im Mai leicht auf 16,6 Prozent an. Als ein Journalist Trump darauf ansprach, antwortete der Präsident nicht.
Arbeitslosenquote in den USA um 1,4 Prozent gesunken
Insgesamt war die Arbeitslosenquote in den USA im Mai überraschend auf 13,3 gesunken. Das ist zwar nach wie vor ein sehr hoher Wert, aber ein Rückgang im Vergleich zum April mit 14,7 Prozent.
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Donald Trump beteuert regelmäßig, seit Abraham Lincoln, der im 19. Jahrhundert die Sklaverei abgeschafft hatte, habe kein US-Präsident mehr für Afroamerikaner getan als er. Er argumentiert, eine Förderung des Wirtschaftswachstums komme allen zu Gute, auch Schwarzen.
Trump will sich bei der Präsidentschaftswahl im November eine zweite Amtszeit sichern und dafür auch mehr afroamerikanische Wähler für sich gewinnen. Ob die Strategie aufgeht, ist als fraglich. (ng)
