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Skandal vor Dresdner Opernball: Hamburger Moderatorin Judith Rakers schmeißt hin

Sie sollte dieses Jahr den Dresdner Semperopernball präsentieren: Für eine erfahrene, souveräne Moderatorin wie „Tagesschau“-Sprecherin Judith Rakers eigentlich kein Problem. Doch eine Entscheidung des Opernballvereins stößt der 44-jährigen Hamburgerin extrem sauer auf – nun hat sie Konsequenzen gezogen.

Mit der Ordensverleihung an Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi ist die Veranstaltung für Rakers zum politischen Ereignis geworden. „Mich irritiert diese Verleihung sehr, und ich bin seitdem in Gesprächen über die Konsequenzen, die ich als Moderatorin des Balls ziehen möchte“, schrieb sie am Dienstag auf Twitter.

Diese Konsequenzen hat sie mittlerweile gezogen: Rakers legte am Mittwoch bei Twitter nach und teilte ihre Entscheidung mit: Sie habe den Ballverein bereits am Montag um Auflösung des Moderations-Vertrages gebeten und warte noch immer auf Zustimmung.

Nach einem Bericht der „Bild„-Zeitung habe der zuständige Sender MDR den Rückzugswunsch der Moderatorin bereits akzeptiert. Die 44-Jährige wolle bei einem Rücktritt vom geschlossenen Vertrag komplett auf ihr Honorar verzichten, auch für bereits geleistete Arbeit.

Auf Twitter erfuhr Rakers für ihre Entscheidung breiten Zuspruch. „Endlich mal jemand mit Rückgrat“ oder „Das nenne ich Haltung. Respekt!“ lauteten einige Reaktionen.

Dresdner Opernballverein verleiht St.-Georgs-Orden an Al-Sisi

Was führte zu dem Skandal? Der Opernballverein hatte Al-Sisi am Sonntag trotz öffentlicher Kritik in Kairo den St.-Georgs-Orden überreicht. Der ehemalige General und Armeechef war 2013 nach einem Militärputsch an die Macht gekommen und 2014 als Präsident vereidigt worden.

Seitdem geht der Machthaber mit harter Hand gegen Oppositionelle und Kritiker vor, Meinungs- und Versammlungsfreiheit sind stark eingeschränkt.

Neben Rakers sollte auch Roland Kaiser (67) durch den Abend führen. Nun moderiert der Schlagersänger den Abend wohl alleine. (fm/gst)

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