Trabis auf der Straße
  • Der Trabi erfährt gerade ein Comeback. Hier Modelle des Kultautors bei einer Trabi-Demo in Hamburg 2020. (Archivbild)
  • Foto: Marius Röer

Skurriler Protest: So lief die Trabi-Demo in Hamburg

Hamburg –

Das ist Hamburgs schrägste Demo: Am Sonnabend knatterten dutzende Trabis, „Schwalben“ und Wartburgs durch Hamburg. Das „Ostschrott-Kollektiv“ rief unter der Parole „Freie Fahrt für freie Bürger“ dazu auf.

Treffpunkt war um 11 Uhr im Volkspark an der Sylvesterallee, dann ging es ab 12 Uhr über die Stresemannstraße und Reeperbahn in die Innenstadt und weiter bis zum See Oortkaten in den Vier-und Marschlanden. Erst wurde gefachsimpelt, dann setzten sich die rund 70 Fahrzeuge in Bewegung.

Schon von Weitem waren sie zu hören, in einer langen Schlange knatterten die Ost-Mobile in Richtung Innenstadt. Das Motto: Der Osten im Norden. Von rot über blau bis gelb, am Sonnabend waren bei den Oldtimern wohl alle Farben vertreten.

Hamburg: DDR-Oldtimer erobern die Innenstadt

Bei Sonnenschein und offenem Fenster wurden freundlich die Schaulustigen gegrüßt. Die Zweirad-Fahrer trugen teilweise passend zum Oldtimer-Look Halbschalen-Helme mit Fliegerbrille. 

DDR-Oldtimer-Kolonne durch die Hamburger Innenstadt.

DDR-Oldtimer-Kolonne durch die Hamburger Innenstadt.

Foto:

Marius Röer

Der Demo-Charakter durfte natürlich nicht fehlen, also prangten in vielen Rückscheiben Plakate wie: „Illegale Straßenrennen? Nicht mit uns!“ Gemächlich ging es in Kolonne durch die Stadt. Vorneweg die Polizei, hintendran jegliche Fahrzeuge aus vergangenen Zeiten.

Eine rote Simson Duo mit dem Demo-Plakat: „Illegale Straßenrennen? Nicht mit uns!"

Eine rote Simson Duo mit dem Demo-Plakat: „Illegale Straßenrennen? Nicht mit uns!“

Foto:

Marius Röer

Demo in Hamburg für bessere Verständigung

Trabi-Demo

Flyer Trabi-Demo

Foto:

hfr

Das „Ostschrott-Kollektiv“ ist eine erst 2019 gegründete Interessengemeinschaft von norddeutschen Fans von Fahrzeugen aus der DDR und dem ehemaligen Ostblock. Ihr Ziel: Eine bessere Verständigung zwischen „Ossis“ und „Wessis“.

Christopher Schiewelbein von „Ostschrott“ zur MOPO: „Wir haben es nach fast 30 Jahren immer noch nicht geschafft zu einer Einheit zu werden. Und genau darauf möchten wir mit dieser Demo von West nach Ost aufmerksam machen.“    

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