Maurides trainiert beim FC St. Pauli
  • In kurzen Hosen: Maurides legte bei St. Pauli direkt los.
  • Foto: WITTERS

Wucht und Wirbel: St. Paulis neuer Brasilianer Maurides ist eine Wundertüte

Es war eine schnelle Nummer. Zwischen der Bekanntgabe des Transfers und den ersten Schritten des neuen Stürmers auf dem Trainingsplatz des FC St. Pauli vergingen gerade einmal zehn Minuten. Maurides Roque Junior heißt der Mann, der mehr Wucht in den Sturm der Kiezkicker bringen und die Durchschlagskraft erhöhen soll. Ein bulliger Brasilianer für Braun-Weiß.

Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht betrat Maurides am Donnerstag um 11.28 Uhr bei Eiseskälte den Rasen – in kurzen Hosen. Das zeigte, dass der 28-Jährige nordeuropäische Winter nicht fürchtet und eine Vorliebe für Tattoos hat, die sein linkes Bein von oben bis unten bedecken. Bestens gelaunt absolvierte der muskulöse Mittelstürmer eine individuelle Einheit.

FC St. Pauli verpflichtet Stürmer Maurides von Radomiak Radom

„Ich suche immer wieder nach neuen Herausforderungen und möchte helfen, den Verein wieder weiter nach oben in der Tabelle zu bringen“, sagte der 1,89 Meter große Angreifer nach seinem Wechsel. Über St. Pauli habe er nur Gutes gehört.

Der neue Sturm-Bulle dürfte bis zu seiner Verpflichtung hierzulande nur absoluten Insidern ein Begriff gewesen sein. Maurides kommt vom polnischen Erstligisten Radomiak Radom (wie St. Pauli 1910 gegründet), für den er in dieser Saison in 16 Spielen vier Tore erzielt und vier vorbereitet hat. In der Vorsaison schoss er in 31 Partien fünf Tore.

„Maurides erfüllt das Profil, nach dem wir gesucht haben: Ein körperlich robuster Stürmer, der Bälle festmachen kann und Torgefahr mitbringt“, sagt Sportchef Andreas Bornemann. Der Neue gilt zudem als sehr kopfballstark.

St. Pauli ist die sechste Auslandsstation von Maurides

Ob sich der robuste Offensivmann (Bruder Maicon spielte übrigens erfolgreich für den FC Porto) schnell an die Zweite Bundesliga anpassen kann und die benötigte Sofort-Verstärkung ist, muss sich zeigen. Vorerst ist Maurides, der noch bis 2024 an Radom gebunden war und Ablöse gekostet haben dürfte, eine Art Wundertüte.

St. Pauli-Neuzugang Maurides Roque Junior mit Sportchef Andreas Bornemann (r.) FC St. Pauli
St. Pauli-Neuzugang Maurides Roque Junior mit Sportchef Andreas Bornemann (r.)
St. Pauli-Neuzugang Maurides Roque Junior mit Sportchef Andreas Bornemann (r.)

Die Eingewöhnung in neuer Umgebung dürfte für ihn Routine sein. St. Pauli ist die sechste Auslandsstation von Maurides, der mit seiner Verlobten Mayke Redel, einer Profi-Rollschuhläuferin, an die Elbe zieht. Nach dem Karrierestart in Brasilien spielte er in Portugal (FC Arouca, Belenenses Lissabon), Bulgarien (ZSKA Sofia), China (Changchun Yatai) und Korea (FC Anyang), bevor es ihn nach einem halben Jahr Vereinslosigkeit 2021 nach Polen zog, wo er in der 200.000-Einwohner-Stadt Radom in einem Stadion mit 5000 Plätzen spielte. Das Millerntor dürfte ihm Freude bereiten.

Maurides: Rechtsstreit über Unterhaltszahlungen

Weniger spaßig: In seiner Heimat gibt es einen Rechtsstreit über Unterhaltszahlungen, über den der „Millernton“ berichtete. Demnach komme Maurides den Verpflichtungen für seine minderjährige Tochter nicht nach. Der Verein bestätigte auf MOPO-Nachfrage den juristischen Streit, in dem es „um die Höhe von Unterhaltszahlungen“ geht. „Ein Haftbefehl liegt dem Anwalt von Maurides zufolge nicht vor. Er betont zudem, dass Unterhalt gezahlt werde.“

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