Nach langem Hin und Her: Kein LNG-Terminal in Hamburg
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) hatten es mehrfach prüfen lassen, doch es funktioniert einfach nicht: Jetzt hat der Bund auch einem kleineren LNG-Terminal im Hamburger Hafen eine Absage erteilt.
Hamburg bekommt auch kein kleineres LNG-Terminal im Hafen. Das bestätigte das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag der MOPO. Über eine temporäre schwimmende Plattform im Hamburger Hafen hätte verflüssigtes Erdgas (Liquefied Natural Gas) importiert werden können. Die Prüfung habe nun aber ergeben, dass über Hamburg gar nicht mehr Gas ins Netz eingespeist werden könnte, ohne dass Überlastungen drohen, so eine Sprecherin. Somit sei ein LNG-Terminal in Hamburg „erstmal auf Eis gelegt“. Der NDR berichtete zuerst.
LNG-Terminal in Hamburg: Das sagt Umweltsenator Kerstan
„Ein LNG-Terminal in Hamburg ist somit nicht mehr notwendig“, sagt Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) zur MOPO. Er hatte sich zusammen mit Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) mehrfach für ein LNG-Terminal im Hafen ausgesprochen – entgegen der Kritik des ehemaligen Wirtschafssenators Michael Westhagemann (parteilos). Das kleinere, temporäre LNG-Terminal sei in Hamburg zwar möglich, doch die technischen Einspeisekapazitäten im Bereich der Nordsee seien mit den anderen Terminals inzwischen ausgelastet, so Kerstan. Nun obliege es dem Bund zu prüfen, ob noch weitere Einspeisekapazitäten beispielsweise an der Ostseeküste bestehen.
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Mit der Entscheidung wurde einem Flüssiggas-Terminal im Hamburger Hafen nun schon zum zweiten Mal eine Absage erteilt. Zunächst hatte sich Hamburg als einer der vier Standorte für die geplanten Terminals angeboten, ging aber leer aus. Daraufhin hatte der Senat trotzdem die Möglichkeit für ein vorrübergehendes Terminal in Moorburg prüfen lassen, die Pläne aber wegen der Auswirkungen auf den Hafenbetrieb auf Eis gelegt. Anschließend war gemeinsam mit dem Bund das kleinere Terminal geprüft worden.