Fabian Hürzeler im Training vom FC St. Pauli
  • Kann Fabian Hürzeler im Testspiel gegen Union Berlin Werbung in eigener Sache betreiben?
  • Foto: WITTERS

Entscheidung naht: Hürzeler kämpft darum, St. Paulis Cheftrainer bleiben zu dürfen

Der erste Ritt, er wird direkt ein ganz heißer für Fabian Hürzeler. Um 13 Uhr geht es gegen Union Berlin – und für St. Paulis Interimscoach ist es weit mehr als ein einfacher Testkick. Entsprechend detailliert hat er die Mannschaft an der Kollaustraße vorbereitet. Seiner eigenen Zukunft blickt Hürzeler unterdessen gelassen entgegen.

Dass es der Interimscoach ernst meint mit dem Auftritt an der Alten Försterei, war am Dienstag nicht zu überhören. Nicht bei der intensiven Abschlusseinheit, die Hürzeler gewohnt lautstark begleitete und schon gar nicht im Anschluss daran, als er über das Union-Spiel zu sprechen begann: „Das ist für mich kein Freundschaftsspiel, sondern ein erster Härtetest“, stellte Hürzeler klar: „Da fahren wir nicht einfach hin und sagen: Mal schauen was wir da machen.“ Dementsprechend bereite man sich auch vor – inklusive Videostudium.

St. Pauli testet gegen Bundesliga-Klub Union Berlin

Bereits am Dienstag reiste der ausgedünnte St. Pauli-Tross  mit dem Zug nach Berlin. So konnten Etienne Amenyido, Niklas Jessen, Christopher Avevor und Jannes Wieckhoff (alle krank) sowie Luca Zander (Achillessehnen-Probleme) nicht mitfahren, auch das Debüt von Maurides (soll individuell aufgebaut werden) verschiebt sich. Für alle anderen in Braun-Weiß bietet sich in der Hauptstadt allerdings die Chance, gegen „eine der Top-Mannschaften der Bundesliga“ (Hürzeler) Eigenwerbung zu betreiben – inklusive Hürzeler selbst.

Der ist zwar davon überzeugt, dass der Union-Test keine Auswirkungen auf seine berufliche Zukunft haben werde. Dass sich Hürzeler in der neuen Rolle wohl fühlt, ist jedoch nicht von der Hand zu weisen. Zwar ist der 29-Jährige um Zurückhaltung bemüht, betonte: „Ich denke immer in der Gegenwart. Was in der Zukunft passiert, sehen wir dann. Ich fokussiere mich auf die Aufgabe und versuche, die Mannschaft besser zu machen.“ Gleichzeitig macht er kein Geheimnis daraus, dass er auf ein längerfristiges Engagement als Chef „riesengroße Lust“ habe.

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Und auch die Mannschaft hat das Aus von Timo Schultz weggesteckt. Er erlebe das Team „absolut positiv“, sein zum Amtsantritt geäußertes Gefühl einer „Jetzt-erst-recht-Mentalität“ habe sich bestätigt. Allzu lange dürfte die Trainer-Frage jedenfalls nicht mehr über dem Millerntor schweben. Nach den Weihnachtstagen soll Klarheit darüber herrschen, ob Hürzeler auch in Zukunft den Chefsessel besetzen wird. Oder ob sein erstes Spiel als Chef zugleich auch sein letztes war.

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