Wohnen in Hamburg: Warum selbst in Neubauten viele Wohnungen leer stehen
Es deutet sich eine Trendwende an: Seit Jahren schießen die Mietpreise in Hamburg in immer astronomischere Höhen – bis jetzt. Wie eine Studie des Immobiliendienstleisters „PREA“ zeigt, kommt diese Entwicklung jetzt mehr und mehr zum Erliegen.
Laut der im „Abendblatt“ veröffentlichten Studie werden die Mieten in Hamburg bis 2025 im Schnitt nur noch zwischen 1,2 und 4,5 Prozent erhöht werden. Für diesen Kurswechsel ist demnach hauptsächlich die Corona-Krise verantwortlich.
Mieten in Hamburg: Corona sorgt für starke Stagnation
„Die Corona-Pandemie sorgt für eine stärkere preisliche Stagnation als in der Vergangenheit“, sagt dazu Juri Ostaschov von der „PREA Group“ dem „Abendblatt“.
Das liege laut Experten an dem pandemiebedingten geringeren Wachstum der Kaufkraft und der Löhne. Die Eigentümer könnten logischerweise nur so viel verlangen, wie die Mieter auch bereit sind zu zahlen.
Hamburg: Hohe Preise trotz großem Leerstand
Neben dieser Entwicklung gebe es zudem auch großen Leerstand bei Neubauwohnungen in der Hansestadt. Mieter werden durch hohe Mieten abgeschreckt, Käufer halten sich aufgrund des aktuell großen Angebots zurück. Demnach gab es zwischen dem Oktober 2019 und dem Oktober 2020 eine Steigerung des Angebots um knapp 14 Prozent.
Video: Wohnungsbau in Hamburg
„Hamburg hat im Vergleich zu anderen Großstädten deutlich entschlossener den Wohnungsbau unterstützt“, sagt der Immobilienexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Voigtländer.
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Seit 2015 sind in der Stadt jährlich etwa 9000 Wohnungen fertiggestellt worden. Auch wenn laut des Mietervereins noch 30.000 bezahlbare Mietwohnungen fehlen – für Ökonomen ist der Wohnungs-Zuwachs ein wichtiger Grund für das Ende der Mietsteigerungen. (maw)