Alter Neujahrsbrauch: Achtung, hier kommen die härtesten Typen des Nordens
Mit einem Sprung in die eisige Nordsee begrüßen manche Küstenbewohner und Urlauber traditionell das neue Jahr. In den vergangenen Jahren mussten Mutige allerdings wegen der Corona-Pandemie auf den eiskalten Brauch verzichten – an diesem Neujahrstag sah das anders aus.
„Torüch ton Anfang“ („Zurück zum Anfang“) – unter diesem plattdeutschen Motto stürzten sich Hartgesottene zum Neujahrsbaden auf der Halbinsel Butjadingen in der Wesermarsch in die Nordsee. Denn obwohl das Neujahrsschwimmen Tradition hat, war es während der Corona-Pandemie dort wie vielerorts nicht wie gewohnt möglich. Nun seien alle wagemutigen Einwohner und Gäste wieder in der Nordsee-Lagune willkommen, sagte Poelmeyer. „Die eifrigsten Schwimmer bekommen ein Badehandtuch geschenkt.“
Neujahrsbaden im Norden: Auf Ostfriesischen Inseln badet man wieder
Besonders beliebt ist das Neujahrsbaden, auch Anbaden oder Anschwimmen genannt, am Neujahrstag an der Nordseeküste. Dabei steht vor allem der Spaßfaktor im Vordergrund. Oft stürzen sich auch kostümierte Schwimmerinnen und Schwimmer in die kalten Wellen der Nordsee, die zu dieser Jahreszeit in der Regel nur einstellige Temperaturen hat. Meist verfolgen auch zahlreiche Schaulustige am Strand das Spektakel.
Auch auf nahezu allen sieben Ostfriesischen Inseln gab es wieder Neujahrsbaden, wie die Tourismusmarketinggesellschaft Niedersachsen (TMN) mitteilte. Auf Borkum richtete die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) das Neujahrsbaden nach zwei Jahren Corona-Pause wieder aus. Auch am Norderneyer Weststrand und auf Juist sollte es den eisigen Brauch am 1. Januar wieder geben. Aufwärmen können sich die Schwimmer vielerorts bei heißen Getränken oder mit einem Saunabesuch.
Anbaden: Nacktschwimmen in Hannover
Mehr als ein Dutzend Nacktschwimmer haben das neue Jahr zudem mit einem Anbaden im Sonnensee im niedersächsischen Hannover begrüßt. Zudem hatten sich laut Veranstalter rund 100 Zuschauer am See eingefunden. Lange hielten es die Badegäste bei Wassertemperaturen um drei Grad allerdings nicht aus. Nach einem kurzen Eintauchen wärmten sich die meisten von ihnen direkt in der benachbarten Saunalandschaft wieder auf. Gesund sei der Wechsel zwischen eiskalt und warm trotzdem, sagte Organisator Jan Schlegel.
Das Nackbaden in Hannover gab es nun zum achten Mal. In diesem Jahr wagten sich aufgrund der relativ milden Temperaturen an Neujahr mehr Gäste als sonst ins Wasser.
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Auf Wangerooge gab es das jährliche Anbaden bereits am Silvesternachmittag an der Strandpromenade. Am Strand von Norden-Norddeich im Landkreis Aurich gibt es das Neujahrsschwimmen dieses Jahr nicht am 1., sondern erst am 6. Januar. Der Grund dafür ist laut Kurverwaltung die ungünstige Hochwasserzeit am 1. Januar. (dpa/ncd)