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Zufall?: Höchste Inzidenz Deutschlands: Corona-Zahlen explodieren in Neonazi-Hochburg

Hildburghausen –

Der Thüringer Landkreis Hildburghausen sorgt immer wieder für Schlagzeilen. In der Vergangenheit hatte das meist mit der aktiven, rechtsextremen Szene vor Ort zu tun – in den letzten Tagen sorgten aber extrem hohe Corona-Zahlen für Aufmerksamkeit. Gibt es hier einen Zusammenhang?

Politisch gilt der Landkreis als braun, doch nun färbte er sich pink – zumindest auf der Corona-Karte des RKI. Das Robert-Koch-Institut verpasste dem Landkreis kürzlich nämlich eine Farbe, die bisher noch für keine andere Region in Deutschland gebraucht wurde. Der Grund: Der Inzidenzwert lag bei knapp 630.

Hildburghausen: Erst für die rechte Szene, nun für hohe Corona-Zahlen bekannt

Zwar schwächte sich die Lage am Samstag zum ersten Mal wieder etwas ab – nach Angaben des (RKI) lag die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche nun bei 595 – dennoch gelten aufgrund der nach wie vor alarmierend hohen Zahl seit Wochenmitte im Kreis Hildburghausen strenge Ausgangsbeschränkungen, alle Schulen und Kindertagesstätten sind geschlossen. 

Pink eingefärbt: Der Landkreis Hildburghausen auf der Karte des RKI.

Pink eingefärbt: Der Landkreis Hildburghausen auf der Karte des RKI.

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imago images/Rüdiger Wölk

Doch anstatt sich darum zu bemühen, die Zahlen schnellstmöglich zu drücken, trafen sich bei Corona-Protesten am vergangenen Mittwoch mehrere hundert Menschen – teilweise mit ihren Kindern im Schlepptau – und in vielen Fällen ohne Mund-Nasen-Schutz, um gegen die angeordneten Maßnahmen zu demonstrieren. Ohne Mindestabstand zogen sie singend durch die Kreisstadt Hildburghausen. Unter den Marschierenden waren nach Reporterangaben zahlreiche Neo-Nazis.

Hunderte Menschen treffen sich zu Corona-Protest auf Marktplatz

So nahmen an der Aktion auch Mitglieder der rechtsextremen Kleinpartei „Der III. Weg“ teil und der Stadtbekannte Rechtsextremist Tommy Frenck postete ein Video von dem Protest, bei dem er die Kamera ausschließlich auf eine Gruppe stehender Polizisten und ins Bild schlendernder Menschen hielt – um das Event auf dem „ruhigen Marktplatz“ zu protokollieren und den Medien und Politikern damit Lügen und Panikmache vorzuwerfen. Denn: Die Versammlung wurde schließlich aufgrund der Nichteinhaltung der Corona-Regeln von der Polizei aufgelöst.

Rechtsextreme protestieren mit Familien in Hildburghausen

Der Landkreis in Thüringen ist eindeutig für seine Extreme bekannt. Doch gibt es wirklich eine Verbindung zwischen hohen Corona-Zahlen und einer dominanten rechten Szene?

Klar ist, dass die Corona-Demonstrationen von „Querdenkern“ und Co. von Beginn an auch der Tummelplatz für Rechtsradikale und Neo-Nazis war. Und, dass sich viele Rechte mit den Corona-Maßnahmen schwertun – obwohl der starke Staat doch eigentlich ganz in ihrem Interesse sein müsste.

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Dennoch ist eine direkte Verbindung zwischen Regionen, in denen bekanntermaßen viele Rechte versammelt sind und besonders hohen Corona-Zahlen nicht festzustellen. Zwar leuchtet keine andere Region in Deutschland pink, doch auch liberale Regionen in Deutschland verzeichnen hohe Neuinfektionen.

Festzuhalten bleibt: In Hildburghausen ist das Klima derzeit besonders rau. Seit Landrat Thomas Müller Kritik an den Protesten vom Mittwoch geäußert hat, bekommt er Morddrohungen – und befindet sich seither in Polizeischutz. Im Netz kursieren derzeit bereits neue Pläne für weitere Protestaktionen. 

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