Zitterpartie: Hamburger FDP kämpferisch: „Lassen uns nicht unterkriegen“

    Auf so viel Zittern und Bangen hätte die FDP sicherlich gern verzichtet. Exakt fünf Prozent Stimmen bei der Prognose um 18 Uhr. Und dann hieß es warten. Da konnte im Laufe des Abends noch alles schiefgehen. Trotzdem war die Stimmung bei den Liberalen im „Altes Mädchen“ in der Schanze erstaunlich gut. 

    Dass die FDP sich nicht absolut sicher sein könnte, die Fünf-Prozent-Hürde zu schaffen, das war klar. Doch seit dem Debakel bei der Thüringen-Wahl stand fest, dass es ganz eng werden würde. Die FDP-Träume von einem Regierungsbündnis mit SPD und CDU in Hamburg waren schon am Zerplatzen. Nicht zuletzt auch wegen des guten Abschneidens der SPD.

    Wahl in Hamburg: FDP feiert trotz Zitterpartie

    Doch im proppevollen Veranstaltungsraum wurde Anna von Treuenfels-Frowein trotzdem schon mal gefeiert, als wäre die Partei ganz sicher drin. „Wir haben zwei Wochen Wahlkampf in unfassbar schwierigen Zeiten hinter uns“, so die Spitzenkandidatin. „Und wir lassen uns nicht unterkriegen.“

    Dafür bekam sie tosenden Beifall. „Hamburg braucht eine liberale Stimme in der Bürgerschaft.“

    Katja Suding: Wurden zwischen SPD und Grünen aufgerieben

    Hamburgs FDP-Chefin Katja Suding erklärte das knappe Abschneiden ihrer Partei damit, dass man im Wettrennen zwischen SPD und Grünen aufgerieben wurde und unterzugehen drohte. Suding: „Und dann kam Thüringen dazu. Wir kennen ja auch schon erste Zahlen, die zeigen, dass das für unsere Wähler durchaus eine Bedeutung gehabt hat. Deswegen war es ganz wichtig, dass wir uns hier in Hamburg auch ganz klar distanziert haben von den Vorgängen in Thüringen“, sagte die stellvertretende Bundesvorsitzende.

    Katja Suding verzagt.

    Hamburgs FPD-Chefin Katja Suding bangt um den Einzug ihrer Partei in die Bürgerschaft.

    Foto:

    dpa

    Mit fünf Prozent hat die FDP sieben Sitze in der Bürgerschaft

    Die fünf Prozent bedeuten für die FDP sieben Sitze. Derzeit hat die Fraktion neun Sitze (7,4 Prozent). Die FDP war im Wahlkampf mit Schul- und Wirtschaftspolitik angetreten und hatte ihr Position „in der Mitte“ der Gesellschaft betont.

    Das flog ihnen dann durch das Debakel in Thüringen allerdings um die Ohren. Die Hamburger Wähler straften sie dafür ab, dass der FDP-Politiker Thomas Kemmerich in Thüringen mit den Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten gewählt wurde. Dazu sagte FDP-Chef Christian Lindner: „Die Wähler waren darüber irritiert.“

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