Elias Saad im St. Pauli-Training
  • Die Trainingsintensität beim FC St. Pauli ist für Elias Saad (l.) noch Neuland.
  • Foto: WITTERS

Überraschendes Geständnis: St. Pauli-Talent hatte Profi-Traum schon abgehakt

Er ist der Typ Offensivmann, der einem Abwehrspieler den letzten Nerv kosten kann: Quirlig, kurze Hebel, starker Antritt und schneller an einem vorbei, als man gucken kann, wenn man ihn vorher auch nur für einen Sekundenbruchteil aus den Augen gelassen hat. Elias Saad bringt ohne Zweifel neue Qualitäten in den Kader des FC St. Pauli, auch wenn er sich noch Rüstzeug zulegen muss, um im Profi-Bereich zu bestehen.

Er hatte sich umgehend entschuldigt, nachdem er Betim Fazliji beim intensiven Spiel im Trainingslager in Benidorm versehentlich Schmerzen zugefügt hatte. Doch sein neuer Kollege war nachtragend und revanchierte sich bei Elias Saad beim nächsten Zweikampf auf krachende Weise, auch wenn der Ball im Spiel war. Danach war das Thema durch, aber es ist halt schon eine Nummer burschikoser und intensiver als zuvor bei Viertligist Eintracht Norderstedt.

Elias Saad musste sich erst an St. Pauli gewöhnen

„In den ersten Wochen musste ich mich erwartungsgemäß erstmal an das Level gewöhnen“, sagte Saad auf dem vereinseigenen YouTube-Kanal. „Da war ich wirklich kaputt. Ich bin oft früh schlafen gegangen, weil das Training so intensiv war. Aber ich hatte keine Angst, sondern habe mich einfach nur gefreut, dass es losgeht. Mittlerweile fühle ich mich sicherer. Ich will meine Spielfreude zeigen und ich glaube, das sieht man auch auf dem Platz.“

Ist so. Und damit auch die Fortsetzung eines kleinen Märchens, das vor ein paar Wochen begann, ohne dass der Hauptdarsteller damit noch gerechnet hätte. In Wilhelmsburg hatte Saad mit dem Kicken begonnen, dank Zinedine Zidane Fußball lieben gelernt, als Kind von einer Karriere geträumt – und damit schon früh wieder abgeschlossen, „weil ich nicht die klassische Ausbildung in einem Nachwuchsleistungszentrum vorzuweisen habe. Ich freue mich aber riesig, dass es doch noch geklappt hat“.

Hamburger Saad hatte immer einen Draht zu St. Pauli

Und dann auch noch in seiner Stadt. „Als gebürtiger Hamburger hatte ich immer einen Draht zum FC St. Pauli“, erklärte der 23-Jährige. „Aber es war für mich immer eine andere Welt. Ich hätte niemals gedacht, dass ich eines Tages bei diesem tollen Verein spielen werde.“

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Als er gehört hatte, dass der Kiezklub ihn beobachtet, stieg die Nervosität. „Ich habe oft meinen Berater angerufen und wollte wissen, wie der aktuelle Stand ist. Denn ich wollte unbedingt zum FC St. Pauli! Ich bin überglücklich, dass es geklappt hat und ich jetzt hier bin.“

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