Gewerkschaft und Hochbahn Hamburg starten in Tarifgespräche
Die Gewerkschaft Verdi startet am Montag mit einer Lohnforderung von monatlich 600 Euro mehr in die Tarifrunde für die gut 6000 Beschäftigten der Hamburger Hochbahn. Nach einer schnellen Einigung sieht es jedoch nicht aus.
„In der aktuellen wirtschaftlichen Situation, in der viele schon heute nicht wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen, hat eine tabellenwirksame Erhöhung für alle absolute Priorität“, sagte der Sprecher der Verdi-Tarifkommission bei der Hochbahn, Joachim Rimek, am Wochenende.
Gewerkschaft fordert längere Laufzeiten und mehr Lohn
Nach den Vorstellungen der Gewerkschaft soll der Tarifvertrag eine Laufzeit von zwölf Monaten haben. Zudem sollen Azubis monatlich zusätzlich 258 Euro und ein kostenloses Profiticket für den öffentlichen Nahverkehr erhalten.
„Ohne die Beschäftigten der Hochbahn kann es keine Mobilitätswende geben“, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Irene Hatzidimou. Es reiche nicht, für die Mobilitätswende nur in Busse, Bahnen und Infrastruktur zu investieren. „Auch die Beschäftigten brauchen einen Lohn, der zum Leben in einer Stadt wie Hamburg reicht.”
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Gewerkschaftssekretärin Magdalene Waldeck betonte, die Hochbahn müsse wieder zu einem attraktiven Arbeitgeber werden. „Schon jetzt muss die Hochbahn die Fahrpläne ausdünnen, denn es fehlen über 100 Busfahrerinnen und Busfahrer.“ Ganze Linien würden fremdvergeben, um die hausgemachten Personalengpässe zu stopfen. „Das ist keine Lösung“, betonte Waldeck. Es wird nicht damit gerechnet, dass sich Verdi und die Arbeitgeberseite schon in der ersten Gesprächsrunde einigen.