„Besorgniserregend“: Zweite Welle? Österreich verschärft Corona-Maßnahmen wieder
Wien –
Eigentlich erschien Österreich eine ganze Weile als Musterknabe in Sachen Covid-19. Nach Ischgl waren die Zahlen dank konsequenter Schutzmaßnahmen gesunken. Dann kamen Lockerungen. Und nun steht das Land bei den Infektionen fast wieder da, wo es im März stand.
Bundeskanzler Sebastian Kurz erwartet einen weiteren starken Anstieg der Corona-Zahlen in Österreich und vor allem in Wien. „Was wir gerade erleben, ist der Beginn der zweiten Welle“, erklärte der Regierungschef am Sonntag.
Corona-Fälle in Österreich steigen stark – wie im März 2020
„Waren es vor zwei Wochen noch rund 350 Ansteckungen pro Tag, lagen wir gestern bereits bei über 850.“ Bald werde man die Marke von 1000 neuen Fälle pro Tag erreichen. „Besorgniserregend“ nannte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) die Lage.
Als „besonders dramatisch“ beschrieb Kurz die Situation in Wien, wo mehr als die Hälfte aller registrierten Neuinfektionen in Österreich verzeichnet werden. Am Sonntag schlug die täglich schwankende Zahl der Neuinfektionen mit 463 neu gemeldeten Fällen landesweit zunächst wieder nach unten aus.
Corona in Österreich: Kurz warnt vor hartem Herbst und Winter
Kurz warnte vor einem harten Herbst und Winter: „Daher sind wir jetzt alle aufgerufen und gefordert, mit gleicher Disziplin und Rücksicht wie im Frühjahr auch die Herausforderungen der kommenden Monate gemeinsam zu meistern.“
Er bat die Bevölkerung, die Maßnahmen einzuhalten, soziale Kontakte zu reduzieren, Mund-Nasen-Schutz zu tragen und Abstand zu halten. Damit solle ein zweiter Lockdown unbedingt verhindert werden.
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Rund 6200 Menschen gelten aktuell in Österreich als an Covid-19 erkrankt, mehr als 3000 von ihnen in Wien. Mit 869 registrierten Neuinfektionen in 24 Stunden wurde am Samstag der höchste Anstieg seit Ende März gemessen, allerdings bei deutlich mehr Tests und weniger schweren Fällen.
Corona: Infektionszahlen in Österreich steigen rasant
Die Anzahl der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten stieg jedoch binnen einer Woche bis Sonntag um ein Drittel auf 226; von ihnen waren 44 auf der Intensivstation. (dpa/km)