Doppelbelastung: So gelingt Hürzeler der Spagat zwischen St. Pauli und Trainerlizenz
Sportlichen Mehrfachbelastungen sieht sich der FC St. Pauli nach dem Pokal-Aus im Oktober nicht mehr ausgesetzt. Aus beruflicher Sicht sieht das bei einem Braun-Weißen aber anders aus: Cheftrainer Fabian Hürzeler muss seine Mannschaft aus dem Tabellenkeller navigieren – und ackert zeitgleich beim DFB für seine Pro-Lizenz. Auf seinen Job beim Eimsbütteler TV hat die hohe Belastung bereits direkte Auswirkungen.
Hürzeler war es zuletzt ein Bedürfnis, ein paar warme Worte loszuwerden. „Ich möchte den DFB loben, speziell Pro-Lizenz-Leiter Daniel Niedzkowski, der mir da sehr entgegenkommt“, sagt der 29-Jährige.
Der DFB unterstützt Fabian Hürzeler beim Lehrgang
Ein Entgegenkommen, das sich vor allem in Abstrichen bei den Präsenzveranstaltungen auf dem DFB-Campus in Frankfurt äußert, und das angesichts der für einen Lehrgangsteilnehmer außergewöhnlich großen Aufgabe Hürzelers als Coach eines Zweitliga-Klubs auch zwingend notwendig sein dürfte.
Hürzeler ist mit St. Pauli in der Liga gefordert
Denn nicht nur, dass der Cheftrainer-Posten bei St. Pauli einer der Bedeutungsvollsten aller Teilnehmer ist. Seine Aufgabe ist zusätzlich auch noch eine äußerst brisante: Die Kiezkicker stecken im Tabellenkeller fest, nur das bessere Torverhältnis trennt sie noch von den direkten Abstiegsplätzen.
Für den Eimsbütteler TV: Hürzeler geht nicht von Rückkehr auf den Platz aus
Immerhin: Der Lehrgang befindet sich bereits in den Schlusszügen. „Wir sind jetzt eigentlich in der Endphase des Lehrgangs. Das heißt, wir haben jetzt noch zwei Individualisierungsphasen im Januar und Februar, wo wir da hin müssen. Wie genau das abläuft, bekomme ich noch Bescheid“, erklärt Hürzeler. Gut möglich, dass er in den Präsenzphasen auch dann wieder gesonderte Unterstützung erhält, wie es bereits nach seiner Amtsübernahme Anfang Dezember der Fall war. Zudem muss Hürzeler noch eine Abschlussarbeit einreichen, in der sich die Lehrgangsteilnehmer mit der eigenen Spielphilosophie auseinandersetzen sollen.
Das könnte Sie auch interessieren: Ein Ausfall wäre bitter: St. Pauli sorgt sich um Amenyido
Damit aus der Doppel- keine Dreifachbelastung wird, hat Hürzeler sein Engagement beim ETV unterdessen noch einmal zurückgefahren. Dort begann er im Sommer 2020, neben seiner Tätigkeit als Co-Trainer, zu kicken. Dass er in absehbarer Zukunft nochmal für den Oberligisten auf dem Platz steht, glaube er jedoch „stand jetzt eher weniger“.