Wanderdüne bei List auf Sylt
  • Wanderdüne bei List auf Sylt.
  • Foto: MAGO / McPHOTO/O. Krause

Begräbt eine Wanderdüne bald Sylts Hauptverkehrsader?

Immense Sandmassen schieben sich kontinuierlich durch List auf Sylt – das größte zusammenhängende Wanderdünengebiet Europas. Immerhin 2500 Fußballfelder passten in das Naturschutzgebiet. Doch jetzt kriecht der größte der Sandberge kontinuierlich an die einzige Verbindungsstraße in den Sylter Norden heran. Was tun?

Die größte der drei aktiven Wanderdünen auf Sylt, immerhin 38 Meter hoch, ist bis auf 83 Meter an die wichtigste Straße heran gekrochen, das haben Messungen des zuständigen Landesbetriebes für Straßenbau und Verkehr im November 2022 ergeben, schreibt die „Schleswig-Holstein-Zeitung“. Die Landesstraße 24 ist das Verbindungsstück zwischen Westerland und dem Sylter Norden – hier muss man entlang, wenn man nach List, zum Ellenbogen, will –oder von dort nach Süden.

Die Wanderdüne legt durchschnittlich vier Meter pro Jahr zurück

Der sich bewegende Sandberg kann – je nach Windrichtung – maximal zehn Meter pro Jahr wandern. Im Durchschnitt sind es vier Meter pro Jahr, in denen er sich leicht schräg zur Straße weiterbewegt. Das bedeutet, dass die Wanderdüne in den nächsten 19 bis 50 Jahren die Landesstraße überdecken würde. Da die Wanderdünen und die Dünenlandschaft schon seit 100 Jahren unter Naturschutz stehen, ist die Frage: Was machen die Sylter dagegen? Einfach so abtragen können sie denn Sand schließlich nicht.

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Laut „shz“ reichen die Lösungsvorschläge von einer Bepflanzung bis hin zu einer Verlegung der Straße auf die Rückseite der Düne. Auch über einen Tunnel werde nachgedacht. Bei einer Bepflanzung mit Strandhafer, dessen Wurzeln bis zu zwölf Meter in die Tiefe reichen, würde aus der Wanderdüne eine solide Düne werden – die Wurzeln hielten sie an Ort und Stelle. Eine Verlegung der Straße ist die wohl realistischste Lösung – und etwas, das im Sylter Norden schon mehrfach in den vergangenen hundert Jahren passiert ist – eben wegen der Düne.

Der skurrilste Vorschlag ist der mit dem Tunnel. Dieser wäre gar kein echter Tunnel, sondern eine Überbauung der Straße, auf der die Düne ungehindert über die Straße wandern dürfte. In etwa so wie der „A7-Deckel“ im Hamburger Westen. Noch ist ja ein bisschen Zeit – und so ist es kein Wunder, dass es laut „shz“ auch noch keinen genauen Zeitplan für die Umsetzung eine dieser Maßnahmen gibt. (usch)

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