Silvester-Chaos: Mob zerstört Gymnasium – und greift Polizisten mit Raketen an
Wolfsburg –
Eine schreiende Meute, deren Anhänger sich über ein großes Gebiet aufteilen, heulende Raketen, Flammen und pure Zerstörung: In der Silvesternacht haben in Wolfsburg mehrere Menschen die Oberschule und das Gymnasium im Stadtteil Westhagen angegriffen und stark beschädigt. Dabei lieferten sie sich auch ein „Feuergefecht“ mit der Polizei.
Die Aufnahmen, die auf einem Video bei Youtube zu sehen sind, gleichen bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Sie zeigen aber auch die offenbar schier unerschöpfliche zerstörerische Wut und Gleichgültigkeit der Beteiligten. „Seht, was wir hier gemacht haben“, sagt die Stimme eines Mannes, der mit seinem Smartphone die Ausmaße der Gewalt innerhalb der Schule filmt.
Wolfsburg: 50 Menschen greifen Polizei mit Böllern an
„Bevor die Amcas kommen, sind wir weg“, brüllt er. „Amca“ – das türkische Wort für Onkel ist unter Jugendlichen ein Synonym für die Polizei. Weg sind allerdings nicht alle von ihnen, als Beamte die Schulen erreichen. So sollen laut Polizei die Einsatzkräfte schon auf dem Weg zum Gelände von einer Gruppe von etwa 50 Menschen mit Böllern und Raketen vom dortigen Marktplatz angegriffen worden sein.
Raketen wurden auf Polizisten gefeuert – niemand verletzt
„Sie brannten mit einer extrem lauten blitzartigen Detonation ab, sodass wir von illegalen Feuerwerkskörpern ausgehen“, sagte ein Sprecher der Polizei. Als die Beamten im Inneren der Schule in einer Klasse waren – von der der ursprüngliche Alarm ausging –, sollen sie von mehreren Raketen beschossen worden sein. Auch mit Schreckschusswaffen wurde auf die Polizisten gezielt und sogenannte Vogelschreck-Munition gefeuert.
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Wolfsburg: Vier Männer wurden festgenommen
„Zum Glück wurde keine Einsatzkraft verletzt“, so der Sprecher weiter. Mit Unterstützung von Polizisten aus Gifhorn und Braunschweig wurden vier Männer im Alter von 18 bis 23 Jahren festgenommen, die als Täter gelten. 31 Menschen erhielten Platzverweise, der Einsatz hielt sich über drei Stunden.
Nun werde wegen vorsätzlicher Brandstiftung und Landfriedensbruch im besonders schweren Fall ermittelt. Der Schaden – „vermutlich um die 10.000 Euro“, sagte der Sprecher. Auch die Videoaufnahmen, die im Netz kursieren, würden überprüft.
Bürgermeister: „Angriff auf Einsatzkräfte entsetzt mich“
„Was mich an der Tat am meisten entsetzt, ist, dass die jungen Menschen nicht Halt davor gemacht haben, die Einsatzkräfte anzugreifen“, teilte Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs (SPD) in einem Statement mit. „Erst fremdes Eigentum vorsätzlich und mutwillig zu zerstören und dann noch diejenigen zu attackieren, die sich um den angerichteten Schaden kümmern wollen, ist unfassbar.“