Unfall mit Blechschaden (Symbolfoto)
  • Weil er Unfälle mit Blechschäden fingiert haben soll, muss sich ein 47-Jähriger vor Gericht verantworten. (Symbolfoto)
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn/Zacharie Scheurer

Mann soll Unfälle mit Papas Jaguar fingiert haben, um Versicherung abzuzocken

Er soll absichtlich Verkehrsunfälle mit dem Jaguar seines Vaters gebaut haben, um Geld von Versicherungen zu kassieren: Wegen Betruges muss sich ein 47-Jähriger nun vor dem Hamburger Amtsgericht verantworten. Auch sein Vater soll in die miese Masche eingeweiht gewesen sein, doch der ist inzwischen verstorben.

Fünffacher gemeinschaftlicher Betrug wird dem Mann vorgeworfen, zudem gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und Sachbeschädigung. Immer wieder soll er im Hamburger Stadtgebiet zwischen November 2015 und Juni 2017 absichtlich Unfälle gebaut haben, um die Schäden anschließend über die gegnerische Versicherung regulieren zu lassen und ordentlich abzukassieren.

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Die Unfälle soll der 47-Jährige mit dem auf seinen Vater zugelassenen Jaguar verursacht haben. So auch am 13. März 2016, als er laut Staatsanwaltschaft auf dem Holstenwall plötzlich die Fahrspur wechselte und gezielt in ein anderes Auto knallte. Den angeblich am Jaguar entstandenen Schaden in Höhe von rund 3.800 Euro ließen der Angeklagte und sein eingeweihter Vater zwei Monate später über ihren Rechtsanwalt bei der Versicherung des Unfallbeteiligten regulieren.

Prozess um Versicherungsbetrug: Mann soll Unfälle fingiert haben

Ab Dienstag muss sich der 47-Jährige vor dem Hamburger Amtsgericht verantworten. Ursprünglich war auch sein Vater mit angeklagt. Allerdings ist dieser zwischenzeitlich verstorben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

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Wie die MOPO bereits 2020 berichtete, ist jeder zehnte Unfall in Hamburg konstruiert. Dabei gehen die im Volksmund genannten Autobumser ganz unterschiedlich vor. Mal sprechen sich Freunde ab, wobei einer den erst kürzlich erworbenen Neuwagen des anderen beispielsweise mit einem Lkw beschädigt. Mal wird bei ortsfremden Autofahrern, die durch ihre meist unsicheren Fahrweise leichte Opfer sind, durch abruptes Abbremsen ein Auffahrunfall provoziert. Und wiederum andere klauen sogar Autos, um damit ihren eigenen Neuwagen zu rammen. Nach dem Unfall treten sie die Flucht zu Fuß an und melden den Schaden später telefonisch ihrer Versicherung, nach dem Motto: „Mir ist da jemand reingefahren.“

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