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Tausende Euro Schaden!: Pflegedienst wird seit Jahren von Anwohnern terrorisiert

Langenhorn –

Eigentlich wollen sie nur ihrer Arbeit nachgehen: Senioren und Kranken helfen. Ausgerechnet ein Pflegedienst wird in Langenhorn inzwischen schon seit fünf Jahren von Anwohnern terrorisiert. Nach 22 Jahren im Stadtteil ging es los: Pöbeleien, zerstochene Reifen, abgetretene Seitenspiegel und mehr – und das alles nur wegen einiger Parkplätze?

Der Parkdruck im Diekmoorweg ist gewaltig: Abgebrochene Seitenspiegel und Scheibenwischer, „Fremdparker“-Aufkleber auf den Frontscheiben, Lackschäden, zerstochene Reifen – das alles überrascht die Mitarbeiter des Pflegedienstes schon lange nicht mehr. Grund für die Parkplatznot: Seit fünf Jahren blockieren immer wieder Baustellen große Teile der Straße.

Wenn sie morgens ihre Dienstfahrzeuge aufsuchen, wissen die Pflegekräfte nie, in welchem Zustand sie die Wagen vorfinden. Ständig verzögert sich daher der Arbeitsablauf.

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Täglich muss der Pflegedienst für Senioren und Kranke Autos im öffentlichen Raum abstellen. Es gibt zwar eine Parkfläche hinter dem Haus, doch da darf Knackstedt bloß einen einzigen Parkplatz anmieten. Auch Privatfahrzeuge der Mitarbeiter müssen daher den ganzen Tag im „Park & Control“-Bereich stehen, in dem eigentlich nur 90 Minuten Parkzeit erlaubt sind.

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27 Jahre lang ist Knackstedt schon in dem Büro am Diekmoorweg – doch seit fünf Jahren wird der Pflegedienst von den Anwohnern terrorisiert.

Foto:

Sun

Auch die privaten Autos werden von den Anwohnern beschädigt: „Die haben auch schon über mein Privatfahrzeug am helllichten Tag eine Lösung gekippt, jetzt habe ich vorne drauf Lackschäden“, berichtet Joan Knackstedt empört.

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Manchmal werden die Angestellten der 64-Jährigen sogar auf der Straße bepöbelt! Doch wer die Fahrzeuge immer wieder beschädigt, wisse sie nicht. „In mein Auto habe ich deswegen jetzt eine Kamera eingebaut.“ 

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Oft müssen die Mitarbeiter auf ihre Privatautos ausweichen, um überhaupt zu den Senioren fahren zu können – Knackstedt muss dann Kilometergeld zahlen. Auch alle anderen Rechnungen, ständige Strafzettel und Reparaturkosten muss sie selbst übernehmen.

Es gibt keine andere Möglichkeit

Eine Lösung sollen auch die Eigentümer des Gebäudes, in dem Knackstedt Mieterin ist, nicht haben. „Jeder schiebt dem Anderen hier den Buhmann in die Schuhe“, so die 64-Jährige. Und der Nachbarschafts-Terror nimmt kein Ende.

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