Verfassungsschutz alarmiert: „Königreich Deutschland” will eigenen Staat schaffen
Die Reichsbürgerorganisation „Königreich Deutschland“ will sich laut des Brandenburger Verfassungsschutz womöglich in einem Dorf in der Uckermark ansiedeln. Die Organisation versuche, mit Immobilienkäufen ein aus ihrer Sicht eigenes Staatsgebiet zu schaffen.
„Von Seiten des brandenburgischen Verfassungsschutzes wird es als möglich eingeschätzt, dass sich Strukturen der extremistischen Bestrebung „Königreich Deutschland” vor Ort vorübergehend festsetzen könnten”, teilte eine Sprecherin des Brandenburger Innenministeriums am Freitag mit. Zuvor hatte die ARD darüber berichtet.
„Königreich Deutschland” will mehrere Hektar Land kaufen
Nach Informationen von rbb24 und dem Politikmagazin „Kontraste” versucht die Organisation „Königreich Deutschland”, sich in Lychen-Rutenberg zu etablieren und mit Immobilienkäufen ein aus ihrer Sicht eigenverwaltetes Staatsgebiet zu schaffen.
Dem Bericht zufolge will sie eine Genossenschaft unter ihren Einfluss bringen, die über rund 44 Hektar Land verfügt und zusätzlich Immobilien erwerben. Der Verfassungsschutz hatte die Bürgerinnen und Bürger mit einer Veranstaltung vor den Plänen der Gruppe gewarnt.
Szene der Reichsbürger- und Selbstverwalter
Das Bundesamt für Verfassungsschutz schrieb im jüngsten Bericht 2021, die „Selbstverwalter”-Gruppierung „Königreich Deutschland“ (KRD) suggeriere ihrer Anhängerschaft, sie könne sich durch einen mit Kosten verbundenen Übertritt zum KRD von der Steuerpflicht befreien.
Das könnte Sie auch interessieren: Minister: „Delegitimierer“ sind die neuen Staatsfeinde
Deutschlandweit rechnete der Verfassungsschutz der Szene der sogenannten Reichsbürger- und Selbstverwalter im Jahr 2021 etwa 21.000 Personen zu, 1000 mehr als im Jahr zuvor. Der Anteil derer, die als rechtsextrem eingestuft werden, liege bei mehr als fünf Prozent. (dpa/mp)